Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 39

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Es ehrt natürlich Bundeskanzler Schüssel, dass Sie ihm vertrauen, dass er diese große Steuerreform, die größte der Zweiten Republik, brillant vertritt. Das tut er. (Abg. Dr. Puswald: Er war nicht dabei! – Abg. Gaál: Wo ist er denn?) Aber gehen Sie davon aus, dass selbstverständlich auch Bundesminister Grasser im Sinne der Bundesre­gie­rung, im Sinne der Republik uns hier im Parlament diese größte und erfolgreichste Entlastung der Arbeitnehmer und der Wirtschaft in brillanter Weise präsentieren wird! (Abg. Eder: Schrecklich erfolgreich! – Abg. Öllinger: Weihrauch!) Ich freue mich darauf und bitte darum, dass wir nun rasch in die parlamentarische Diskussion eintre­ten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.26

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort hat sich weiters der Klubobmann der Sozial­demokraten Dr. Cap gemeldet. – Bitte. (Abg. Dr. Brinek: Wo ist Gusenbauer?)

 


10.26

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ) (zur Geschäftsbehandlung): Herr Präsident! Hohes Haus! Es ist ja kein Geheimnis, dass ein Bundeskanzler eine Regierung zu koordinieren und zu führen hat (Abg. Wattaul: Wo ist der „Gusi“?) und dass er natür­lich im höchsten Maße in die Erarbeitung der Steuerreform, vor allem auch als ehe­maliger Wirtschaftsminister, einbezogen war. Umso interessanter ist es, dass er sich heute offensichtlich mit seiner Nichtanwesenheit optisch von dieser Steuerreform zu distanzieren versucht. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.)

Wir wollen ihm hier die Gelegenheit bieten, dass er mittels dieses Beschlusses herbei­geholt wird, auf der Regierungsbank Platz nimmt und eventuell dazu auch Stellung bezieht.

Interessant ist auch, dass hier sofort die Klubverantwortlichen dafür sorgen, dass die Abgeordneten von ÖVP und FPÖ vollzählig da sind (Heiterkeit bei der SPÖ), damit sie mit ihrem Abstimmungsverhalten die Entbehrlichkeit des Bundeskanzlers noch unter­streichen können. Wir verstehen das nicht! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

10.27

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Gemäß der Geschäftsordnung ist über den Antrag des Abgeordneten Dr. Van der Bellen sofort zu entscheiden. Ich stelle ihn damit zur Abstimmung. (Anhaltende Rufe bei der ÖVP: Wo ist der Gusenbauer? – Abg. Grillitsch: Stimmt Gusenbauer nicht mit?)

Wer diesem Antrag auf Herbeiholung des Bundeskanzlers zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen. – Der Antrag findet nicht die notwendige Mehrheit. Er ist daher abge­lehnt.

Wir gehen nunmehr in der Debatte weiter.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Molterer. Redezeit: 15 Minuten. – Bitte.

 


10.27

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Van der Bellen, der Ordnung halber, damit es auch die Zu­sehe­rinnen und Zuseher wissen: Das, was heute hier auf der Regierungsbank an Ver­tretung mit Minister Grasser gegeben ist, ist selbstverständlich in der Präsidiale einstimmig so beschlossen worden. (Abg. Dr. Stummvoll: Einstimmig!) Halten Sie sich bitte an Ihre eigenen Beschlüsse! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wer Kollegem Matzenetter zugehört hat (Rufe bei der SPÖ: Matznetter! Ohne „e“!), muss eigentlich zu einer Erkenntnis kommen, nämlich dass sozialistische Ideologie den Blick auf den wirtschaftlichen Hausverstand verstellt


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