Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 65. Sitzung / Seite 15

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sportpolitische Entscheidungen. (Abg. Mag. Molterer: Der sportlichste Bundeskanzler der Zweiten Republik!)

Nur noch eine Anmerkung zum Schluss: Es haben alle hier gesagt, die tägliche Bewe­gungsstunde in den Schulen wäre das Ziel. Ja, liebe KollegInnen von den Regierungs­parteien, warum kürzen Sie dann die Sportstunden gerade heuer, wo wir noch dazu das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport haben?! Sie haben mit Ihren schul­politischen Maßnahmen dazu beigetragen, dass die Stunden im Sportbereich massiv gekürzt wurden (Beifall bei der SPÖ – Abg. Dr. Brinek: Aber nein!), und dann stellen Sie sich her und wollen hier Ihre sportpolitischen Maßnahmen verkaufen und sagen, dass Sie für mehr Bewegung eintreten!

Gerade in den Schulen wäre es wichtig, die Kinder zum Sport zu führen, um sie letzt­endlich dafür zu gewinnen, dass sie lebenslang beim Sport bleiben. Sie aber gehen den verkehrten Weg: Sie kürzen die Sportstunden in den Schulen, Sie kürzen die Mittel für die Sportausbildung an den Sportausbildungsinstituten. Das ist der falsche Weg!

Sie von den Koalitionsparteien können sich nicht da herstellen und sagen, Sport sei wichtig als Gesundheitsprävention. Das ist nicht in Einklang zu bringen mit Ihren Taten! Sie kürzen nämlich gleichzeitig die Schulstunden im Sport und die Ausbildungskosten für die Sportlehrer und Trainer. – Ihre Worte und Ihre Taten passen nicht zusammen – so wie vieles in Ihrer Politik. (Beifall bei der SPÖ.)

12.33

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lichtenegger. Ebenfalls 5 Minuten Redezeit. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.33

Abgeordneter Elmar Lichtenegger (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekre­tär! Hohes Haus! Zur Schulstunden-Debatte möchte ich schon sagen, dass die Schu­len im Rahmen der Schulautonomie selbst entscheiden können, wo sie kürzen wollen, und da eben auch Turnstunden gekürzt werden. Herr Dr. Wittmann, Sie können in Ihrem Bereich sehr wohl dahin gehend Einfluss nehmen, dass das nicht passiert, statt hier, wenn wir die Möglichkeit haben, eine Sportdebatte zu führen, über den Termin des Herrn Staatssekretärs zu reden. Das hilft uns nicht besonders viel weiter.

Es ist nicht in meinem Sinne, dass Turnstunden gekürzt werden, und wir bieten da ver­nünftige Alternativen an. Das ist das Einzige, was wir tun können. (Beifall bei den Frei­heitlichen und der ÖVP. – Ruf bei der SPÖ: Sie tun nichts dagegen!)

Der Sport – das ist heute schon oft angesprochen worden – stellt eine wichtige Präven­tionsmaßnahme in der Gesundheitspolitik dar. Es gibt eine Studie von den österreichi­schen Sozialversicherungen – sie ist zwar schon etwas älter, aber noch gültig –, da hat man Kinder aus Deutschland, 13-jährige Schüler, gefragt, welche Assoziationen sie zum Stichwort Gesundheit haben. 80 Prozent der Kinder haben gesagt: Krankheit, krank, Krankenhaus, Arzt oder Arznei. 20 Prozent der 13-jährigen Schüler haben gesagt: Sport und Ernährung.

In einem anderen Land, einem nicht europäischen Land, wo die Kinder die Möglichkeit haben, sich noch mehr in der Natur zu entfalten, weniger an Krankenhäuser gewöhnt sind, haben 95 Prozent der Kinder mit der Gesundheit Begriffe assoziiert, die in Rich­tung Ernährung, Körper, gesund, körperlich, Umwelt, wichtig, Leute, stark gehen, und nur 5 Prozent haben als Assoziationen Krankheit genannt.

Wie ist das bei uns? – Man lebt sein Leben und hat dann irgendwann einmal das eine oder andere Wehwehchen. Was macht man? – Der übliche Weg ist, dass man Anzei­chen von Krankheit verspürt, eventuell Symptome erkennt, und wenn man nichts dage­gen tut, kommt es – das ist die krasseste Auswirkung – zu chronischen Erkrankungen.


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