Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 154

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gana“ hat einen realen Hintergrund!) Ich möchte klarstellen, dass das keine Aussage des SPÖ-Vorsitzenden Gusenbauer ist, sondern dass das Überlegungen von SPÖ-Leuten im Österreich-Konvent sind, und zwar zu der Frage – und die ist ja wirklich eine brennende –: Was macht man dagegen, dass auf dem Land immer mehr Schulstandorte geschlossen werden? Was macht man in einer solchen Situation?

Das Problem ist weiterhin ungelöst! Aber es ist so behandelt worden und nicht anders. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.29

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Rada zu Wort gemeldet. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.29

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Hohes Haus! Herr Abgeordneter Großruck hat vorhin behauptet, dass ich gesagt hätte, die Regierungsparteien machen die Lehrer runter. – Sie haben das etwas anders formuliert! Das habe ich nicht gesagt!

Ich behaupte und berichtige Sie tatsächlich, dass Sie nicht bereit sind, Grund­schullehrer, AHS-Lehrer und Pflichtschullehrer für die gleiche Arbeit gleich zu entlohnen und diese gleichzustellen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Großruck: Das war keine tatsächliche Berichtigung, sondern eine Wortmeldung!)

16.30

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Diese tatsächliche Berichtigung war grenzwertig. – Letzte Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


16.30

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Die Notwendigkeit lebensbegleitenden Lernens ist unbestritten, daher kommt der Erwachsenenbildung eine überaus große Bedeutung zu. Sie kann nach der Schule und nach der Universität als dritte Säule bezeichnet werden. Allerdings bröckelt das Fundament dieser Säule ganz erheblich, denn es sind, wie wir schon mehrmals gehört haben, die finanziellen Mittel dafür in den letzten Jahren sehr gekürzt worden.

Schauen wir uns einmal die Zahlen an, da es doch immer um Zahlen geht!

Es sind im Jahr 2003 für die Erwachsenenbildung nur 9 Millionen € aus dem Budget des Bildungsministeriums zur Verfügung gestanden. Das ist ein international sehr niedriger Wert! Zum Vergleich: Finnland hat im Jahr 2003 rund 550 Millionen € für die Erwachsenenbildung ausgegeben. Man sieht: Das ist eine unwahrscheinliche Dif­ferenz! Diese Zahlen sind sehr eindrucksvoll! Sie zeigen, auf welchem Niveau in Österreich das lebensbegleitende Lernen angesiedelt ist – obwohl das Problem­bewusstsein vorhanden ist, obwohl wir wissen, dass sich in unserer Zeit das Wissen immer schneller verändert und es ohne lebensbegleitendes Lernen gar nicht mehr geht.

Es gibt das Beispiel eines durchschnittlichen Amerikaners. Da heißt es, dass ein Amerikaner mit Hochschulabschluss in 40 Arbeitsjahren rund 15-mal die Stelle wechselt und dabei seine Kenntnisbasis wenigstens dreimal komplett auswechselt.

Was also fehlt, sind auf der einen Seite Konzepte, aber auch die ausreichende Dotierung in der Erwachsenenbildung auf der anderen Seite.

 


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