Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 75. Sitzung / Seite 39

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Gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung findet die Abstimmung nach Erledigung der Debatte über die Dringliche Anfrage statt.

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Nunmehr erhält Herr Abgeordneter Mag. Molterer das Wort. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


14.54

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Mitglieder der Bundesregierung! Sehr geehrter Herr Präsident! Nachdem Kollege Gusenbauer und Kollege Cap großteils aus Zeitungen vorgelesen haben, möchte ich das fortsetzen (Abg. Sburny: Das macht’s nicht besser!), obwohl, wie ich glaube, für Zeitungslektüre eine Sondersitzung eigentlich nicht notwendig wäre, Herr Kollege Gusenbauer. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Aber wenn Sie es schon wollen, dann lese ich Ihnen ebenfalls etwas vor, und zwar aus einem „Presse“-Artikel von Christian Ortner. Unter dem Titel „Andererseits: Fachmann Gusenbauer“ (Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP) heißt es da:

„Wann immer in Österreich ein bedeutendes Unternehmen aus dem Besitz des Staates entlassen wird – wie derzeit unter ziemlichen Wehen die Telekom –, tritt der inter­national renommierte Privatisierungsfachmann Doktor Alfred Gusenbauer auf den Plan, blickt sauertöpfisch drein, als hätte er eine korkende Flasche entdeckt, und warnt vor einem ,Verscherbeln‘ von Volksvermögen.“ (Abg. Scheibner: Ist ja schon gut, wenn er das entdeckt!)

Weiters schreibt Ortner, dass Kritik durchaus legitim sei, aber: „Sie bedarf allerdings, um auch nur leidlich glaubwürdig vorgebracht zu werden, zumindest eines Mindestmaßes an einschlägiger Kompetenz – und genau die fehlt der SPÖ zu ziemlich genau hundert Prozent.“ (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Und weiter heißt es da: „Die österreichische Wirtschaftsgeschichte der letzten Jahr­zehnte belegt wasserdicht, dass die ,quality of judgement‘ der Sozialdemokratie in dieser Frage ungefähr so gut entwickelt ist wie das Gespür der iranischen Mullahs für feministische Anliegen.“ (Lebhafte Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Gusenbauer! Ich denke, dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen, weil Sie, Herr Kollege Gusenbauer, und auch Herr Kollege Cap ganz klar, auch heute wieder mit Ihren Ausführungen hier, bewiesen haben, dass Sie in der Frage der wirtschaftspolitischen Perspektive für Österreich wenig bis gar nichts zu bieten haben.

Sie setzen dort fort, wo die SPÖ-Tradition in der Verstaatlichten-Politik seit Jahr­zehnten zu Hause ist, nämlich beim Desaster der Verstaatlichten-Politik und der Verstaatlichten in Österreich in Verantwortung der SPÖ. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die SPÖ ist in dieser Frage völlig unglaubwürdig. Meine Damen und Herren! In der Verantwortung der SPÖ sind in die Verstaatlichte sage und schreibe 4 300 Millionen € oder 59 000 Millionen Schilling an Steuergeld hineingeflossen! Und in dieser Zeit der SPÖ-Verantwortung ist gleichzeitig die Zahl der Mitarbeiter von rund 105 000 auf 55 000 gesunken. (Abg. Dr. Kräuter: Unter Wirtschaftsminister Schüssel!)

Was heißt das? – 4,3 Milliarden Steuergeld hineingebuttert, 55 000 Jobs weniger. Das ist Verstaatlichtenpolitik Marke SPÖ, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP


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