Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 53

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Das Wichtigste für mich ist aber die Steuerreform 2005; die erste Etappe ist ja schon 2004 in Kraft getreten, die größte Steuerreform der Zweiten Republik kommt 2005. Ihr von der Opposition könnt sie schlechtreden, soviel ihr wollt: Die Bürgerinnen und Bür­ger werden im Jahr 2005 sehen, um wie viel mehr Geld ihnen in den Taschen bleibt. (Widerspruch bei der SPÖ und den Grünen.) Das ist wichtig, denn das kurbelt die Wirt­schaft entsprechend an. Aber das spielt ja für euch von der Opposition ohnehin keine Rolle, denn ihr stimmt ja gegen alles, ohne eigene Vorschläge zu machen.

Aber der SPÖ kann man nicht mehr helfen. Als die SPÖ noch in der Regierung war, hat sie die Arbeitslosenzahlen genauso gekannt wie wir und gab es einen entsprechen­den Wirtschaftsaufschwung – damals hättet ihr Rücklagen bilden müssen, die man für schlechte Zeiten heranziehen kann. Wir sind es halt so gewöhnt: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not! – Ihr habt in der Zeit nicht gespart und habt natürlich auch nichts in der Not.

Was mich ganz besonders freut: Unser Sozialminister Herbert Haupt hat es erreicht, dass das Pflegegeld, das Dr. Gusenbauer als Fehlentscheidung bezeichnet hat, mit 1.1.2005 um 2 Prozent erhöht wird. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Und die Behinder­tenmilliarde ist auch gesichert für die nächsten Jahre. Das ist Arbeitnehmerpolitik, Wirt­schaftspolitik, Jugendpolitik – Politik für den Bürger in Österreich! (Beifall bei den Frei­heitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.25

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Eder. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abge­ordneter.

 


11.25

Abgeordneter Kurt Eder (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube, man sollte auch einmal über das hier sprechen, was nicht im Budgetbegleitgesetz steht, nämlich dass seit Anfang November die Tarife, vor allem was den Verkehrsverbund Ost-Region anbelangt, wieder einmal um 7 Prozent erhöht wurden. Damit wird natürlich der öffentliche Verkehr für die Pend­lerinnen und Pendler immer unfinanzierbarer. Und wenn es dann Zeitungsmeldun-
gen gibt wie „Fahrkarten werden noch teurer – 220 000 Pendler haben mehr zu bezah­len“ –, dann muss ich sagen, diese Erhöhungen sind eigentlich gleichzusetzen mit einer Gehaltskürzung. Die Menschen sind ja auf den öffentlichen Verkehr angewiesen, um in die Arbeit zu fahren, und wenn man ihnen dann diese Kosten um 7 Prozent erhöht, dann kürzt man ihnen ihren Gehalt um einen entscheidenden Teil.

Sehr geehrter Herr Bundesminister! Es ist wichtig, auch über das zu sprechen, was nicht im Budgetbegleitgesetz steht, zum Beispiel über einen Entschließungsantrag, den die Sozialdemokraten am 14. Oktober 2004 eingebracht haben, in dem gefordert wird, das Kilometergeld auf 42 Cent pro Kilometer zu erhöhen und die enormen Verteuerun­gen im Verkehrsbereich im Rahmen des Pendlerpauschales abzufedern. Das sind Dinge, die die arbeitenden Menschen unmittelbar betreffen – darüber steht aber eigent­lich nichts im Budgetbegleitgesetz.

Sehr geehrter Herr Bundesminister! Wenn das in dieser Konsequenz so weitergeht und die Bahnkosten immer mehr steigen, dann werden natürlich immer weniger Menschen mit den Zügen fahren, was in weiterer Konsequenz bedeutet, dass mehr Autos auf den Straßen sind. Ich erinnere nur an die Süd Autobahn, an die Tangente, wo wir täglich Staus haben. Das heißt, man sollte doch das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel entsprechend verbessern, anstatt die Tarife um 7 Prozent zu erhöhen. Das ist meines Erachtens der falsche Weg, Herr Bundesminister. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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