Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 135

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im KZ vergast – und wir erinnern uns ihrer, indem wir in ihrem Namen“ – und sie spricht für die Preisträgerinnen – „andere Frauen ehren und so ihre Arbeit, ihre Ideale, fortsetzen.“

Ich frage Sie: Wann wird das sein, Frau Frauenministerin? (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

15.10

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt Frau Bundesministerin Rauch-Kallat. Ihre Wortmeldung soll 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte.

 


15.11

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Präsident!! Hohes Haus! Der Käthe-Leichter-Preis wurde, wie bereits Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek in ihrem Redebeitrag berichtete, seit 1991 in Kooperation mit der Oesterreichi­schen Nationalbank, der Arbeiterkammer sowie der Internationalen Tagung der Histo­rikerinnen und Historiker der Arbeiterbewegung und anderer sozialer Bewegungen vergeben.

Ein Preis – es sind jeweils mehrere Käthe-Leichter-Preise vergeben worden – wurde vom Frauenministerium und früher auch vom Sozialministerium gestiftet. Das war der so genannte Staatspreis. Die beiden anderen Preise, einfacher Käthe-Leichter-Preise genannt, werden von der Nationalbank und der Arbeiterkammer gestiftet. Die ITH, die Internationale Tagung der Historikerinnen, führt jährlich eine Linzer Konferenz durch; zuletzt zum Thema Entwicklung und Zukunft der sozialen Sicherungssysteme, welche traditionell den Rahmen für die Verleihung bildete.

Durch die Zusammenlegung des Frauenressorts und des Sozialministeriums im Jahr 2000 wurde auch der Staatspreis zusammengeführt. Es wurde eine Einbindung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit versucht, weil es sinnvoll ist, einen Preis, der insbesondere mit Frauenbeschäftigung und Gleichstellung im Arbeitsleben zu tun hat, dort zusammenzulegen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gab seine Kompetenzen jedoch nach der Regierungsbildung 2003 an das Bundesministerium für Frauen ab, inklusive der gesamten Abteilung, die von Frau Dr. Schulmeister geführt wird. Jetzt sind daher alle diese Abteilungen im Frauenministerium vereint.

Wie ich bereits in den beiden parlamentarischen Anfragen und auch in einem Brief an den damaligen Parlamentspräsidenten Dr. Fischer zum Ausdruck brachte, ist es mir wichtig, den Käthe-Leichter-Preis weiterzuführen. Es ist mir ein Anliegen, da ich das Wirken der Frauenrechtlerin und Nationalökonomin Käthe Leichter für die Anliegen der Arbeiterinnen achte. Ich gedenke ihrer Verdienste auch als Widerstandskämpferin und ihrer Ermordung im KZ Ravensbrück.

Die Frauenbeschäftigung und die Schließung der Gehaltsschere – Anliegen, die Käthe Leichter immer wieder vertreten hat – sind nach wie vor auch Kernthemen der Frauen­politik, auch wenn es in diesem Bereich viele Verbesserungen gegeben hat. Anders als Sie, Frau Kollegin – ich nehme an, das werden Sie verstehen –, glaube ich, dass die Situation für die Frauen in den letzten vier Jahren besser und nicht schlechter gewor­den ist. Es hat in diesen vier Jahren eine Reihe von Maßnahmen gegeben, die die Situation von Frauen sowohl im Arbeitsleben als auch bezüglich ihrer Absicherung im Alter erleichtern werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich habe daher auch veranlasst, dass alle Vorarbeiten zur Vergabe des Käthe-Leichter-Preises getätigt werden. Es geht dabei nicht nur darum, dass jetzt das Frauenminis­terium diesen Preis in dieser neuen geballten Kompetenz vergibt, sondern auch um die


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