Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 139

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleit­ner. – Bitte.

 


15.27

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Frau Kollegin Heinisch-Hosek, Sie haben zu Beginn Ihrer Ausführungen von Respekt, von Wertschätzung und Anerkennung gesprochen. Wie stehen Sie dazu, wenn Sie daran denken, dass bei der Verleihung des Käthe-Leichter-Preises im Jahre 2001 durch den damaligen Sozial- und Frauenminister Herbert Haupt keine der Preisträgerinnen erschienen ist, dass diese Preisverleihung quasi boykottiert worden ist? – Ich unterstelle Ihnen natürlich nicht, dass das in Zusammenhang damit stand, dass Sie damals auch die schwarz-blaue Regierung in alle Richtungen boykot­tieren wollten und deshalb die Preisträgerinnen nicht erscheinen durften. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Neudeck: Wieder was nach hinten losgegan­gen bei euch!)

Sehr geehrte Damen und Herren! Die wissenschaftliche Forschung für Frauen ist eine gute und wichtige Grundlage in der Frauenpolitik. Es ist daher auch für uns ganz klar, dass die Arbeit von Käthe Leichter gewürdigt werden muss – jener Frau, die schon vor über 75 Jahren die Situation der Frauen im Arbeitsleben wissenschaftlich durchleuchtet hat. Diese Themen sind leider auch heute noch aktuell, obwohl sich gerade in letzter Zeit vieles – und ich betone: vieles! – für Frauen verbessert hat.

Ich werde nicht müde, immer wieder zu erwähnen, dass Frauenpolitik eine Quer­schnittsmaterie ist. Gerade in den letzten Jahren hat sich unter der schwarz-blauen Regierung vor allem realpolitisch für Frauen wirklich besonders viel getan, weil auf die wahren Lebensbedingungen der Frauen eingegangen worden ist. Ich möchte an dieser Stelle nur drei Punkte exemplarisch erwähnen:

Es gibt keine Zwei-Klassen-Gesellschaft mehr für Frauen, sie wurde aufgehoben. Alle Frauen haben die Möglichkeit, Kindergeld zu bekommen. Das Arbeitsverbot während der Zeit, in der man die Kinder zu Hause betreut, wurde aufgehoben. Es besteht somit die Möglichkeit, Kinder zu erziehen und gleichzeitig arbeiten zu gehen. Und im letzten Jahr wurde im Rahmen der Pensionsharmonisierung erstmals die Kindererziehung als wirkliche Leistung anerkannt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Frauenforschung ist mittlerweile auf den Universitä­ten sehr gut etabliert. Ich erwähne an dieser Stelle nur das Institut für Frauenforschung von Professorin Hauch in Linz, die sich sehr intensiv mit diesen Themen befasst, und es gibt auch Preise, die insbesondere für wissenschaftliche Leistungen für Geschlech­terdemokratie verliehen werden; Staatspreise, die für großartige Leistungen verliehen werden, Preise im Bereich von über 7 500 €.

Das Bundesministerium verleiht zurzeit einen umfassenden Bundespreis für Frauen­arbeiten, nämlich den „EVA-Preis“, und dieser ist nicht etwa „danebengegangen“, so wie Sie vorhin erwähnt haben. Insbesondere in Oberösterreich und in Kärnten fördert dieser Preis Frauen in vielen Bereichen des Lebens. (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.) Es geht darum, dass insbesondere Frauen, die im Stillen Großartiges leisten, gefördert werden. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Aber auch für uns ist es natürlich selbstverständlich, dass wissenschaftliche Leistun­gen im Bereich der Frauenforschung nicht genug unterstützt werden können, und daher erachten wir es als sehr positiv, dass Frau Bundesministerin Rauch-Kallat eine Neuausrichtung und eine Aktualisierung des Käthe-Leichter-Preises forcieren wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


15.32

 


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