Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll35. Sitzung / Seite 101

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mich entschieden, ein Angebot des damaligen Bundeskanzlers anzunehmen und in die Regierung einzutreten. Damals habe ich bei meinen ersten Auftritten auf der Straße von den Wählerinnen und Wählern sehr rasch vermittelt bekommen, was viele von ihnen von uns halten, nämlich dass wir abgehobene Trottel sind, die irgendwo weit weg von ihrer Realität sind – und das von einem Tag auf den anderen. Ich war sozusagen bis zum Tag X ein durchaus angesehener Bürger, und ab dem Tag Y – ich möchte gar nicht sagen, was. Jetzt kehre ich in die Privatwirtschaft zurück, werde wieder Manager und bekomme wieder eine Reihe von E-Mails, die mich aber jetzt erst als das erschei­nen lassen, was die, die mich am Anfang angesprochen haben, als ich Politiker gewor­den bin, auch schon geglaubt haben.

Ich denke, wir sollten auch dafür werben, dass es möglich sein muss, eine Zeit des Le­bens für den Staat, für die Gemeinschaft, für die Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten, ohne dass man, wenn man es tut, deswegen plötzlich verurteilt wird, oder auch ohne dass man dann, wenn man es nicht mehr tut, dafür verurteilt wird. Dafür lohnt es sich, etwas zu tun. – Herzlichen Dank und alles Gute! (Lang anhaltender, von SPÖ, ÖVP und Grünen sowie von den Bundesministerinnen Bures und Dr. Kdolsky stehend dar­gebrachter Beifall sowie Beifall bei FPÖ und BZÖ. – Abg. Parnigoni reicht dem auf seinen Sitzplatz zurückgekehrten Abg. Dr. Einem die Hand.)

13.17


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Ich möchte Herrn Abgeordnetem Einem auch namens des Präsidiums des Nationalrates sehr herzlich für seine Arbeit im Hohen Haus, die immer von einer sehr hohen Sachkompetenz getragen war, danken. Für die­se gute Zusammenarbeit, auch mit allen anderen Parteien im Hohen Haus, herzlichen Dank, und Ihnen alles Gute für Ihren nächsten beruflichen Schritt und für die Zukunft. (Allgemeiner Beifall.)

Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mandak; es ist ihre zweite Wortmeldung. 2 Mi­nuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.18.36

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Kollege Einem, ich darf Ihnen auch im Namen der grünen Fraktion alles, alles Gu­te für Ihre weitere Arbeit wünschen. Wir finden es sehr schade, dass gerade Sie aus dem Parlament ausscheiden, Ihre Arbeit wird uns immer in bester Erinnerung blei­ben. – Danke! (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

Ich möchte noch einen Abänderungsantrag einbringen. Wir haben vorhin schon kriti­siert, dass die Zuverdienstgrenze nicht abgeschafft worden ist, und haben davon ge­sprochen, dass eine Arbeitszeitreduktion, die man wahlweise in Anspruch nehmen kann, eine Möglichkeit wäre, um diese Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie doch deutlich besser gewährleisten zu können, als dies jetzt der Fall ist. Interessanterweise hat es dazu auch einen SPÖ-Antrag gegeben, der im Familienausschuss leider nicht auf der Tagesordnung war und deswegen nicht abgestimmt wurde.

Wir sind ja immer um konstruktive Zusammenarbeit bemüht und wollen Ihnen vor allem von der SPÖ jetzt die Möglichkeit geben, Ihrem eigenen Antrag zuzustimmen.

Ich bringe folgenden Antrag zur vorliegenden Regierungsvorlage ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Mandak, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht des Familienaus­schusses über die Regierungsvorlage (229 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Kinder-


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