Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll35. Sitzung / Seite 246

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wird. Sie wurde zuletzt zum 1.7.2007 erhöht und beträgt seitdem 44,7 Cent pro Liter Benzin und 34,7 Cent pro Liter Diesel.

Die Mineralölsteuer zählt zu den wichtigsten gemeinschaftlichen Bundesabgaben. Mehr als die Hälfte davon wird vom Pkw-Verkehr aufgebracht. Die Mineralölsteuer war jahrzehntelang das wichtigste Finanzierungsinstrument für den Straßenbau und die Straßenerhaltung in Österreich. Die zweckgebundenen Einnahmen entsprachen unge­fähr dem Straßenbaubudget. Im Jahr 1987 wurde diese Zweckbindung der Mineralöl­steuer aufgehoben. Seither fließen diese Einnahmen in das allgemeine Bundesbudget.

Die Koalitionspartner haben eines ihrer Wahlversprechen schon vor Aufnahme der Re­gierungsarbeit gebrochen. Entgegen früherer Aussagen wurde die Mineralölsteuer (MöSt) erhöht und somit der Autofahrer einer weiteren finanziellen Belastung ausge­setzt.

Die Steuereinnahmen betrugen 2006 bei der Mineralölsteuer 3,553 Mrd. EUR (2005: 3,565 Mrd. EUR). Diese sollten in die dringend notwendigen Sanierungen, Lü­ckenschlüsse und Ausbauarbeiten investiert werden. Eine gute Infrastruktur stärkt den Wirtschaftsstandort. Der Verkehr wird enorm zunehmen und Berechnungen zum Bei­spiel für die Strecke Wien - St. Pölten ergeben, dass man von einer zusätzlichen Be­lastung bis 2015 von 50 % mehr PKW und 130 % mehr LKW ausgeht.

Die österreichischen Autofahrer zahlen mit rund 11,3 Milliarden Euro mehr als das Dreifache pro Jahr in das Bundesbudget ein, als für Straßenbau und Straßenerhaltung ausgegeben wird. Weiters ist zu bemerken, dass außerhalb des Bundeshaushaltes in der Konzernbilanz der Autobahnen-und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesell­schaft (ASFINAG) Verbindlichkeiten in Höhe von 10,164 Mrd. EUR ausgewiesen wer­den (Quellen: Geschäftsbericht des ASFINAG Konzerns 2006).

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher den nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, ehestbaldig die rechtlichen Vo­raussetzungen zu schaffen und dafür Sorge zu tragen, dass so rasch wie möglich die Zweckwidmung der Mineralölsteuer für die Infrastruktur umgesetzt wird.“

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Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Ich erteile als Nächstem Herrn Abgeord­netem Mag. Kukacka das Wort für 2 Minuten. – Bitte.

 


20.23.16

Abgeordneter Mag. Helmut Kukacka (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Der Kritik von Frau Kollegin Moser und auch vom Kollegen Themessl kann ich mich wirklich nicht anschließen. Frau Kollegin Moser, Sie wissen genau, dass mit diesem Mautgesetz die Verpflichtung zur Differen­zierung der Mauttarife nach Euro-Emissionsklassen festgelegt wird. Das heißt, wir ha­ben die Möglichkeit, ältere sogenannte Stinker-Lkws stärker zu bemauten und neue, moderne, schadstoffarme Lkws mit billigeren Tarifen zu belasten. Das ist doch um Got­tes willen etwas, dem die Grünen zustimmen müssten. Das ist doch eine Maßnahme, die in jeder Weise umweltpolitisch richtig ist, und deshalb sollten die Grünen eigentlich ihre Zustimmung geben und nicht mit billigen Argumenten diese Gesetzesnovelle ab-


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