Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 75

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ben. Und wir sind für den freien Hochschulzugang, und zwar für alle Menschen, für alle jungen Leute in diesem Land – egal, welcher sozialer Herkunft sie sind.

Und zu diesen 11 000 €, die dann die Eltern im Jahr berappen müssen, kommen noch jede Menge Zusatzkosten. Da gibt es noch das Wohnen, das Leben und so weiter. Da gibt es noch ganz schön viele Kosten, die dazukommen. – Das ist das eine.

Das Zweite ist: Es wird immer gesagt, es kommen diese Unmengen von Bewerbern. – Jetzt sage ich Ihnen etwas: Im Jahr 2007 sind zum Test 2 555 Bewerber angetreten. Natürlich haben sich sehr viel mehr vorher angemeldet. Dann gab es ein persönliches Gespräch, einen persönlichen Termin: Da haben schon 1 000 wieder gesagt, nein, das interessiert mich gar nicht, ich will da gar nicht mehr antreten.

Und genau das ist es: Sie jonglieren mit irgendwelchen Zahlen, die überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen. Sie jonglieren mit irgendwelchen Dingen, nur um zu sagen, wir können es uns nicht leisten. – Was glauben Sie, was soll sich ein Siebzehnjähriger denken, der immer nur hört, wir können es uns nicht leisten, dass deine Ausbildung finanziert wird? Was geben Sie denn diesen Menschen für eine Hoffnung mit?

Ich meine, es überrascht mich wenig, dass die ÖVP so handelt und so denkt. Gut, die ÖVP-Bänke sind auch schon sehr leer (auf die Sitzreihen der ÖVP weisend), es sind ihr offensichtlich die Bildung und die Wissenschaft in Österreich nicht wirklich ein Anlie­gen. Aber es entsetzt mich wirklich, Herr Broukal, dass Sie hier mitgehen, dass Sie das auch noch als Erfolg verkaufen, was hier passiert, und dass Sie nicht vehementer für die jungen Menschen in Österreich kämpfen, die sich einfach aussuchen dürfen sollen, was sie machen möchten, welchen Beruf sie erlernen möchten. Denn der Weg, den Österreich derzeit geht, ... (Abg. Broukal: Das haben Sie nie ... von der FPÖ!) – Sie haben es auch nicht geschafft, dass Sie die Studiengebühren abschaffen, aber Sie kündigen hier etwas an und tragen es mit, dass es in Österreich eine soziale Frage sein wird, ob jemand Medizin studieren darf. Sie tragen das hier mit! (Abg. Broukal: Weil Sie nicht mitgehen wollen!)

Nicht das Interesse, nicht das Talent, nicht die Begabung sind ausschlaggebend, ein­zig und allein die soziale Herkunft, einzig und allein die Tatsache, dass man Eltern hat, die es sich leisten können, dass sie einem ein Studium finanzieren, das man dann im benachbarten Ausland absolvieren darf. Und das ist der falsche Weg!

Wir wollen, dass alle unsere jungen Leute hier in Österreich studieren dürfen. Abgese­hen davon ist diese Studenten-Wanderbewegung der Österreicher ins Ausland auch ein wirtschaftliches Problem. Das Geld, das die österreichischen Eltern hier teuer be­zahlen, wird ins Ausland getragen. Diesen Weg wollen wir nicht mitgehen. Wir wollen den freien Hochschulzugang für alle Österreicher in Österreich! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Brinek: Haben Sie schon etwas von Studienförderung gehört?)

13.16


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Karl. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.16.40

Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Herr Kollege Grünewald hat am Anfang seines Debatten­beitrages das OECD-Ranking betreffend die Akademikerquote angesprochen. (Abg. Dr. Zinggl: Die Übertrittsquote!) – Oh ja, Sie haben die Akademikerquote angespro­chen.

Aber ich möchte hier nicht über die Akademikerquote diskutieren, ich möchte einmal ein ganz anderes Ranking in die Diskussion einbringen, nämlich die internationalen Rankings, denen Universitäten immer wieder ausgesetzt sind.

 


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