Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 188

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Mich wundert nur – sagt mir die Zuschrift –, dass die Eigentümerin solch Treiben nur tatenlos zusieht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Brauchtumsmesse der richtige Ort für ein Thema wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Aber vielleicht helfen da einige Titel, die auf dieser Messe zum Besten gegeben werden. Eine der großen Ver­anstaltungen auf dieser Brauchtums- und Familienmesse ist die große „Vorher-Nach­her-Show“: Wir verändern Menschen. Das könnte irgendwie auf diese Familien GmbH zutreffen. Nur fürchte ich, dass es auch dafür zu spät ist. (Beifall bei den Grünen.)

Frau Bundesministerin, Sie haben ja aus Ihrer Skepsis gegenüber dieser Fami­lien GmbH kein Hehl gemacht, das halte ich Ihnen zugute. Sie haben ein Erbe über­nommen, für das Sie nichts können. Nur, Frau Bundesministerin: Jetzt wird es schön langsam Zeit zum Handeln! (Bundesministerin Dr. Kdolsky: Das ist ja schon so!) – Das wird mit den handelnden Personen nicht mehr möglich sein! Das wird nicht grei­fen. (Präsident Dr. Spindelegger übernimmt den Vorsitz.)

In diesem Sinn werden wir nicht nur diese Novelle ablehnen, Frau Bundesministerin, sondern wir erhoffen uns von Ihnen auch konsequente Schritte bezüglich dieser Familien GmbH. (Beifall bei den Grünen.)

19.00


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Eder-Gitschthaler. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Kolle­gin.

 


19.00.57

Abgeordnete Dr. Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Die vorliegende Bundesministeriengesetz-No­velle 2007 sieht, wie schon im Ausschuss erwähnt, eine Verschiebung der im Bundes­gesetz über die Errichtung der Gesellschaft „Familie und Beruf Management GmbH“ betroffenen Agenden vom Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz zum neuen Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend vor. Die entspre­chenden Bestimmungen im Bundesgesetz über die Errichtung der Gesellschaft „Fami­lie und Beruf Management GmbH“ sind daher zu adaptieren.

Es handelt sich also um einen Formalakt, Herr Kollege Öllinger. Wir haben ja auch im Ausschuss sehr intensiv darüber diskutiert, und auch dort hatte ich das Vergnügen, nach Ihnen eine Stellungnahme abgeben zu können.

Die Kompetenzen werden wieder zurück in das Ministerium geholt, also dorthin, wo sie wirklich hingehören, wo auch die ExpertInnen sind. Eine örtliche Übersiedelung ist be­reits vor sich gegangen, sodass nunmehr ein besserer Überblick über die Aktivitäten in dieser „Familie und Beruf Management GmbH“ erfolgen kann. Auch die Aufsichtsrats­positionen werden neu zugeordnet. – So weit zum Formellen.

Zum Grundsätzlichen: Die österreichische Familienallianz wurde 2005 ins Leben geru­fen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die wir auch hier schon sehr oft zitiert haben, zu forcieren und damit auch wirklich leben zu können, und zwar als eine Art offene Plattform, auf der sich Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien treffen, um gezielt Lobbying für unsere Familien zu betreiben. (Abg. Öllin­ger: Auf der Brauchtumsmesse?) Zur operativen Unterstützung wurde ebendiese Ko­ordinationsstelle, die „Familie und Beruf Management GmbH“, eingerichtet. Wir finden, dass es grundsätzlich eine sehr wichtige und zu unterstützende Aufgabe ist.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch leben zu können, müssten wir meiner Meinung nach aber noch viel mehr auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern eingehen. Ich meine damit ganz konkret, dass zum Beispiel die Arbeitswelt grundsätzlich mehr Rücksicht auf Familien nehmen müsste. Nicht die Familien haben sich den Bedürfnis-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite