Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll38. Sitzung / Seite 198

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Arianespace regelt. Dieser Gesellschaft sind die Produktion, Vermarktung und Ab­wicklung von Starttätigkeiten der von der ESA entwickelten Trägerrakete Ariane übertragen.

Eine Verlängerung der Erklärung über die Produktionsphase der Ariane-Träger bis Ende 2008 durch Österreich erscheint deshalb geboten, weil auf diesem Wege eine Interimslösung ermöglicht wird, die es den Teilnehmerstaaten erlaubt, ein neues längerfristiges Übereinkommen über die Einsatzphase der Träger Ariane, Vega und Soyuz vom Raumfahrtszentrum Guyana auszuhandeln. Österreich erwachsen dadurch keine zusätzlichen Kosten, da die Beiträge zum Raumfahrtszentrum Guyana dem Haushalt der ESA angegliedert sind.

Das österreichische Interesse an der Verlängerung bis 2008 besteht darin, bei der weltweiten Vermarktung der in Europa entwickelten Trägerrakete durch die privat­rechtliche Firma Arianespace weiter mitzuwirken, wobei diese österreichischen Firmen als Zulieferer Aufträge erteilt.

Es gibt gerade im Forschungszentrum Seibersdorf sehr große Erfolge und gute Erfah­rungen aus der Vergangenheit. Die Entwicklung dort bestätigt auch die hohen Aufträge, die um ein Vielfaches mehr an Einnahmen ausmachen, als unser Anteil im Budget dieses Projektes der ESA von etwa 1,3 Prozent, die Österreich zur Verfügung stellt, ist. Dieses Projekt bietet ein wesentliches Mehr an Einnahmen durch Aufträge. Ich bitte Sie um die Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Pfeffer.)

18.25


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Gartlehner. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Kollege.

 


18.25.27

Abgeordneter Ing. Kurt Gartlehner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätz­ter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen! Ich schließe mich im Wesentlichen den vor mir gemachten Ausführungen des Kollegen Zweytick an. Ich glaube, dass das Ariane-Projekt oder das europäische Raumfahrt­projekt das erste große wirtschaftliche technologieorientierte, forschungsorientierte Projekt Europas in der Geschichte der EU gewesen ist und bisher sehr erfolgreich geführt wurde. Wir wissen, dass die Ariane-Rakete jene Raketengeneration ist, die 70 Prozent Marktanteil bei den Satelliten-Transporten in den Weltraum auf sich vereinen kann. Es ist also auch eine wirklich respektable Erfolgsstory, einfach weil die Kosten für diese Ariane-Raketentechnologie geringer sind, als die amerikanischen Raketenkosten sind.

Österreichische Firmen partizipieren davon. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als junger Techniker durfte ich an einem Projekt mitentwickeln, da ist es um die Zellstoff- oder die Wasserstoff-Treibstofftank-Technologie gegangen, die Auspufftechnologie dieses Segments im Wesentlichen – damals noch Steyr-Daimler-Puch, heute Magna. Magna partizipiert auch hier sehr von hochtechnologischem Know-how, das man über diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bei Ariane generieren kann.

Es gibt inzwischen mehrere europäische erfolgreiche Projekte. Ich erinnere nur an die GSM-Technologie, die ein Welterfolg wurde und die auch ein europäisches Kind ist. Ich erwähne noch EADS durchaus als Erfolgsstory, Airbus, Eurocopter. Eurofighter könnte man auch anders diskutieren, wenn man will. Aber insgesamt: Die Flugzeug­technologie in der Europäischen Union ist auch von großem Erfolg geprägt, kann man sagen. Es ist gelungen, Europa hier wieder eine eigene Marke zu geben.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite