Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll4. Sitzung / Seite 183

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schaften, wie wir das ja aus anderen europäischen Ländern kennen. Wir wollen nicht Frankreich werden; wir wollen bei uns keine Ereignisse wie in den Vororten von Paris erleben! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

18.55


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als vorläufig letzte Rednerin in dieser Debatte hat sich Frau Abgeordnete Mag. Lapp für 5 Minuten zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


18.55.35

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Kollege, der vor mir gesprochen hat! (Abg. Ing. Westenthaler: Er hat einen Namen!) „Echte Integration“ ist es nicht, einzelne Kinder wegzusperren oder quer durch die Stadt zu schicken. Das sind keine Maßnahmen, die zu einer Integration und zu einem Miteinander führen! Da sind Sie wirklich auf dem Holzweg – und da sprechen Sie nicht für die Integration in unserem Land, sondern säen Zwietracht und Auseinandersetzung. Und so etwas lehnen wir von der SPÖ vehement ab. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn genug Ressourcen zur Verfügung stehen, dann können Kinder gemeinsam lernen, dann können Kinder gemeinsam voneinander profitieren und auch andere Sprachen kennen lernen. Es ist nicht so, wie Sie das sehen, nämlich: Integration ist nicht möglich, und all jene Kinder, die keinen „österreichischen Blick“ oder keine österreichische Aussprache haben, gehören weggesperrt! – Im Gegenteil, das Bil­dungssystem muss diese Herausforderung annehmen, es müssen genug Ressourcen für alle Kinder vorhanden sein, egal ob Kinder österreichischer Abstammung, ob MigrantInnenkinder oder ob Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Aber FPÖ und BZÖ werfen alles in einen großen Topf, nennen diesen Einheitsschule, rühren mit ihren stereotypen Formulierungen herum – heraus kommen keine Neuig­keiten und nicht mehr Ressourcen, wie wir in den letzten Jahren, als das BZÖ noch in der Regierung war, gesehen haben, denn das BZÖ hat es zur Kunst erhoben, im Liegen noch umzufallen. Darin ist es wirklich wahrer Meister. Im Zuge des Wahl­kampfes haben alle Parteien erkannt, dass den Menschen der Bildungsbereich ein sehr wichtiger Bereich, ein wichtiges Thema ist, ist Bildung doch eine enorm wichtige Voraussetzung für gute Zukunftschancen unserer Kinder. Das BZÖ ist erst nach der Wahl darauf gekommen und hat einen Antrag – den wir heute diskutieren – zur Sen­kung der KlassenschülerInnenhöchstzahlen eingebracht. (Abg. Ing. Westenthaler: Das war vor der Wahl!)

Wir haben ein ganzes Bündel an Maßnahmen für die Bildung vor Augen. Das beginnt bei der Vorschule und geht über die Forderungen von jungen Leuten im Bereich „Coole Schule“, wo es darum geht, dass Schule als Erlebnisort, als Lernort, als Ort der sozialen Kompetenz, der Kommunikation miteinander gesehen wird. Es ist auch wichtig, dass jedes einzelne Kind gefördert und gefordert wird. Das darf nicht nur ein Beispiel oder einfach so dahingesagt sein, sondern die Möglichkeiten der Lehrerinnen und Lehrer sowie das System müssen so ausgestattet werden, dass das auch umgesetzt werden kann.

Es kann nicht so sein, dass sich die Kinder an Sparsysteme anpassen müssen und mit ihnen auch die Lehrer und Lehrerinnen und die Eltern, die zahlreiche Nachhilfestunden finanzieren und selbst viele Stunden mit den Kindern lernen, um das Lernziel zu erreichen, sondern es geht darum, dass wir das bestmögliche System zur Verfügung stellen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist wichtig, dass wir uns mit dem Bildungs­bereich beschäftigen. Sehr spannend wird sicherlich die Frage sein, wie der Weg, der


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