Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 175

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Warum eine freiwillige Kennzeichnung? – Drei gute Gründe gibt es dafür.

Erstens kann sich Österreichs Wirtschaft nicht so sehr von Österreichs Nachbarländern abschotten – das ist wohl ein gutes Argument.

Zweitens hat man mit der Freiwilligkeit in Deutschland sehr gute Erfahrungen gemacht. Mein Kollege Rädler hat es vorhin erzählt: „MediaMarkt“ und „Saturn“ geben seit eini­ger Zeit freiwillig den Stromverbrauch der Geräte bekannt (Abg. Hradecsni: ... im Parlament!), und das hat zu größter Zufriedenheit der Kunden und der Händler geführt.

Und drittens macht es auch Sinn, eine EU-Richtlinie abzuwarten, die gerade in Vorbe­reitung ist und die europaweit einheitliche Vorschriften bringen soll.

Meine Damen und Herren! Heute machen wir also einen weiteren Schritt hin zum Ener­giesparen. Es soll leichter werden, teure Energie nicht mehr sinnlos zu vergeuden. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.38


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Steier. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


14.38.15

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Weihnachten naht – und die Kassen klingeln, vor al­lem bei den Verkäuferinnen und Verkäufern von Elektrogeräten und Unterhaltungselek­tronik. Mittlerweile ist vielen KonsumentInnen durchaus bewusst, dass der Griff zum falschen Gerät sie teuer zu stehen kommen kann. Wer bei Elektrogeräten wie Fernse­hern und DVD-Playern nicht auf den Stromverbrauch achtet, zahlt schnell drauf, denn Geräte mit gleicher Ausstattung weisen in puncto Stromkosten gewaltige Unterschiede auf. Gleichzeitig wissen wir, dass der Stromverbrauch der Geräte im Betrieb und im Standby zunehmend zum Kaufkriterium für viele KonsumentInnen wird.

Meine geschätzten Damen und Herren, allerdings ist es den KonsumentInnen oft nicht möglich, an entsprechende Informationen heranzukommen. Als umweltbewusster Kon­sument, der Klimaschutz, Energiesparen und die Wichtigkeit energieeffizienter Geräte verinnerlicht hat, steht man nun im Fachhandel, konfrontiert mit Hunderten blinkenden Geräten, die zum Kauf einladen. In der Flut technischer Informationen auf den Werbe­tafeln fehlt zumeist aber die Information zum Stromverbrauch des Gerätes im Betrieb; die Standby-Verbrauchswerte kennen oft nicht einmal die Verkäufer.

Geschätzte Damen und Herren! Eine Verbrauchskennzeichnung – darin waren sich jetzt mittlerweile alle Redner einig – ist eine Notwendigkeit. Dieser Antrag, Frau Kolle­gin, sah in der Ausführung zum Ersten eine verpflichtende Kennzeichnung vor und ist dann im Koalitionsbereich ein wenig abgeschwächt worden. Tatsache ist aber, dass wir zum ersten Mal – und darauf dürfen wir gemeinsam stolz sein – eine direkte Hinweis­situation haben, auch in der Bewusstseinsbildung auf den Konsumenten, damit er sich mit diesen gesamten Materien auseinandersetzen kann und damit ihm bewusst wird, wo seine Möglichkeiten liegen.

Ideal wäre eine Kennzeichnung auf den Werbetafeln beziehungsweise Preis-Etiketten der Geräte bereits im Handel, damit die KonsumentInnen potenzielle Stromfresser
auf einen Blick erkennen können. Das ist ja auch der Grundgedanke dieses Antrages, der die Kennzeichnung von Elektrogeräten zur Minderung des Stromverbrauchs im Standby vorsieht.

Geschätzte Damen und Herren, es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass, wie Kol­legin Aubauer darauf hingewiesen hat, die EuP-Richtlinie 2005/32/EC die Energieeffi­zienz von Produkten kennzeichnen helfen und es dort eine verbindliche Situation auch


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