Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 228

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Koordination in diesem Bereich zu übernehmen. Dazu zählt unter anderem insbeson­dere die laufende Betreuung des Klimaschutzgipfels, der künftig jedes Jahr stattfinden soll und somit zu einer permanenten Einrichtung wird. Der Klimaschutzbeauftragte wird aber auch ein Ansprechpartner in allen Fragen des Klimaschutzes sowohl für die NGOs als auch für die Interessenvertretungen und für interessierte Bürger sein.

Jeder von uns, meine Damen und Herren, jeder Einzelne, ist gefordert, einen Beitrag zu leisten, um auch der kommenden Generation eine lebenswerte Umwelt zu hinterlas­sen. (Beifall bei der SPÖ.)

Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die für möglichst viele einen Anreiz bieten, ihren Beitrag dazu leisten zu können. Denkbar und auch vielfach realisiert sind hier Förderungen für alternative Energiegewinnung oder erneuerbare Energie.

In diesem Bereich ist mein Bundesland Burgenland beispielgebend. Was vor zehn Jah­ren mit der Errichtung der ersten Windräder in Zurndorf begann, ist zu einer burgenlän­dischen Erfolgsstory geworden: 206 Windräder überziehen heute das nördliche Bur­genland, und 40 Prozent des Strombedarfs des Burgenlandes deckt der Landesversor­ger BEWAG aus der Wirtschaft. Ich bin froh darüber, dass nach letzten Meldungen die Windkraft in ihrer Eigenständigkeit mehrheitlich im Landesbesitz verbleibt und dass sich das Burgenland gleichzeitig für eine energieautarke Lösung bis zum Jahr 2013 entschieden hat.

Mit mehr als 200 Windrädern und 50 Biomasse-Anlagen nimmt das Burgenland bei der Nutzung erneuerbarer Energien eine Spitzenposition in Österreich ein, und mit der Ini­tiative, die Kraft der Sonne für die Stromerzeugung zu nützen, wird nun auch der Bau von Fotovoltaik-Anlagen vorangetrieben.

Erwähnenswert wäre noch, meine Damen und Herren, dass die BEWAG ihr Know-how für Windkraftprojekte in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien zur Verfügung stellt. Damit ist das Beispiel Burgenland auf eine Region bezogen, und man sieht, wie praktikable Lösungsansätze für ein kompliziertes globales Szenario wie den Klimawandel umgesetzt werden können.

Der Einsatz von Bioenergie trägt entscheidend dazu bei, die CO2-Emissionen zu sen­ken. Natürlich braucht das alles seine Zeit, aber ich weiß, dass sich der Bundeskanzler in Zusammenarbeit mit den Regierungskolleginnen und -kollegen bemühen wird, die in Sachen Klimaschutz gesteckten Ziele zu erreichen. Wir wünschen ihm dazu alles Gute! (Beifall bei der SPÖ.)

17.37


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Bauer. Restredezeit der Fraktion: 3 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.37.39

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatsse­kretärin! Geschätzte Damen und Herren! Ich glaube, die vorangegangene Debatte hat die Vielschichtigkeit des Problems gezeigt, aber auch, wie ernsthaft man sich damit auseinandersetzt, auch wenn man das vorher nicht glaubt. Der sachliche Beitrag von Kurt Eder hat klar dargestellt und gezeigt, was es bedeutet, wenn man den einen Weg wählt, und wie viele Tonnen man mit dem anderen Weg gewinnen kann. – Das ist das eine.

Zum Zweiten glaube ich, sachliche Politik ist hier besonders gefragt, weil sonst nämlich Hoffnungen geweckt werden, die einzelne Energieträger einfach nicht erfüllen können; da kann man herumdiskutieren, wie man möchte. Es muss ein Balanceakt geschafft werden zwischen Versorgungssicherheit, sozial-ethischen Beziehungen – die sehr,


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