Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 163

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In diesem Lichte bitte ich Sie, die Relativierung dieser Ihrer Maßnahme durch die An­fragesteller empfinden zu wollen, und ich denke, dass andere Mitglieder dieses Hauses vielleicht in eine ähnliche Richtung zu argumentieren gedenken. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

15.10


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit der nunmehr zu Wort gemeldeten Abgeordneten nicht länger als 5 Minuten beträgt:

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


15.10.33

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Fichtenbauer, „Radikal-Innovation“: Ich habe bis jetzt das Wort „Innovation“ immer als etwas Positives, als Weiterentwicklung ver­standen, aber offensichtlich ist für Sie Innovation kein positiv besetzter Begriff. (Abg. Dr. Fichtenbauer: Das hängt davon ab, was innoviert wird!)

Zu der Debatte kann ich nur sagen: Offensichtlich viel Lärm um eine künstliche Aufregung, die eigentlich nicht wirklich nachvollziehbar ist, eine Angelegenheit, wo mit großer Mühe versucht wird, aus einer Mücke eine Fliege zu machen – Elefant wird es ganz bestimmt keiner –, und auch den Vorwurf des Populismus kann ich Ihnen hier wirklich nicht ersparen.

Zunächst möchte ich einmal festhalten, dass die Infrastruktur im Büro der Ministerin Schmied offensichtlich auf jeden Fall hätte erneuert werden müssen. Immerhin ist in den letzten 50 Jahren keine Investition im Bereich der technischen Infrastruktur, der Beleuchtung oder der Möbel erfolgt, und ich halte es für selbstverständlich, dass ein Ministerbüro, was die technische Ausstattung betrifft, auf dem letzten Stand sein sollte und auch modern, funktionell und, was die Einrichtung betrifft, benutzerfreundlich sein soll. Jeder von Ihnen weiß, wenn wir hier zwei Tage Sitzung haben, was es heißt, auf derart alten Sesseln zu sitzen, die ergonomisch auch nicht gerade die besten sind.

Die Fragen zu den Kosten der Möblierung des Büros wurden in der Anfrage­beant­wor­tung ausgiebig beantwortet, auch die Kosten zum Beispiel des Lichtdesigns und andere Kosten, die entstanden sind.

Kommen wir zum Kern der Debatte. Meine Damen und Herren! Wer, wenn nicht die Kunstministerin, sollte sich ihr Büro in Zusammenarbeit mit einem anerkannten Künstler einrichten und damit ein Signal in Richtung moderner Kunst und Design setzen? Das ist ein wichtiges Signal für die zeitgenössische Kunst, ein Symbol für die Öffnung des Hauses und den frischen Wind, der nun im Bereich der Kunst- und Kulturpolitik, aber auch im Bereich der Bildungspolitik weht.

Gerade der Bereich des Möbeldesigns ist ein bedeutender Teil der Verbindung zwischen Kunst und Wirtschaft und der daraus resultierenden Wertschöpfung. Ich glaube, man sollte nicht übersehen, was im Bereich der Kreativwirtschaft auch letztendlich an Wertschöpfung erfolgt, und deshalb ist es in meinen Augen durchaus die Aufgabe der Ministerin, ein solches Signal zu setzen.

Leider kann man feststellen, dass das Verständnis für Design noch immer sehr wenig entwickelt ist. Offensichtlich ist Design etwas Fremdes, Exotisches und zieht daher die Aufmerksamkeit auf sich. Wenn das Büro mit typischen Büromöbeln, die meist auch sehr teuer sind, eingerichtet und ausgestattet worden wäre, hätten Sie von der FPÖ sicher keine Anfrage gestellt, aber weil das Design ungewöhnlich ist, wird der Versuch gemacht, künstlich eine Aufregung zu erzeugen.

 


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