Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 177

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17.45.47Fortsetzung der Tagesordnung

 


Präsident Fritz Neugebauer: Ich nehme die Verhandlungen über die Punkte 3 bis 5 der Tagesordnung wieder auf.

Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Obernosterer. – Bitte.

 


17.46.09

Abgeordneter Gabriel Obernosterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Von den militärischen Angelegen­heiten wieder zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 5, unter anderem dem Bericht des Gleichbehandlungsausschusses über den Bericht der Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen.

Im 21. Jahrhundert sollte es, wie ich meine, in einer Republik eigentlich eine Selbstver­ständlichkeit sein, dass Gleichberechtigung gelebt wird, und ich glaube, es wird in die­sem Staat auch so gemacht. (Beifall bei der ÖVP.) Wenn es aber zu Verfehlungen kommt, so ist das auch zu ahnden.

Mein Vorredner in dieser Debatte, Herr Abgeordneter Krist, hat ein Beispiel dafür ge­bracht, wo es in Einkaufszentren oder Konzernen zu gravierenden Benachteiligungen von Frauen kommt. Ich selbst komme ja aus der Wirtschaft. Er hat ausgeführt, dass es Arbeitsverträge gibt, die 20, 25 Stunden umfassen, obwohl die MitarbeiterInnen dort 40, 50 Stunden arbeiten müssen. Wie gesagt, solche Fälle sind mir bei Weitem nicht bekannt. Sollte das wirklich so sein, so gehört dies auf den Tisch. Und wir wissen, dass wir die gesetzlichen Voraussetzungen dafür haben, um das abzustellen, was ja bis zum Entzug der Gewerbeberechtigung geht. Das liegt in der öffentlichen Hand, sprich bei den Bezirkshauptmannschaften.

Wie sieht die Aufteilung der Bediensteten gerade im öffentlichen Bereich aus? Wir ken­nen die Quote. Von den 320 000 Bundesbediensteten sind zirka 60 Prozent Männer, 40 Prozent Frauen. Die Entwicklung geht dort in eine positive Richtung. 2001 waren nur 18 Prozent Frauen in Führungspositionen, im Jahr 2009 waren es schon 27 Pro­zent.

Wie schaut das in der Privatwirtschaft aus? Dort ist es so, dass die zirka 400 000 Un­ternehmen zu zirka 40 Prozent von Frauen geleitet werden. In der Privatwirtschaft sind auch zirka 30 Prozent der Führungskräfte Frauen.

Wir wissen, dass es da und dort, wie gesagt, zu Nachjustierungen kommt. Wir wissen, dass die Wirtschaft froh ist, tüchtige Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Die Wirt­schaft stellt etwas ganz klar: Bei gleicher Leistung darf das Geschlecht keine Rolle spielen. Jeder Unternehmer ist froh, für eine Führungsposition eine tüchtige Frau zu bekommen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

17.49


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Silhavy. – Bitte.

 


17.49.05

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Herr Kollege Obernosterer! Wenn dem so wäre, wie Sie gesagt haben, würden wir keinen Unterschied beim Einkommen der Frauen und Männer haben, außer Sie unterstellen, dass die Frauen weniger leisten als Männer, und davon gehe ich nicht aus. Es liegt daher nicht an einer geringeren Leistung der Frauen! Daher ist es leider in der Realität nicht so, wie Sie behauptet haben, dass Frauen für gleichwertige Arbeit gleiches Einkommen erzielen, aber wir arbeiten daran, dass es in Zukunft so sein wird. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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