Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 224

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lich die Bauern aus diesem Fördersystem herauszubringen und ihnen wieder Freiheit zu geben, denn momentan sind sie von der Willkür der Landwirtschaftspolitik, der Ag­rarpolitik abhängig. (Beifall bei der FPÖ.)

Es findet sich im Grünen Bericht auch kein Wort zur mittlerweile unerträglich geworde­nen Debatte über die Lebensmittelkennzeichnung. Hier ersuche ich nochmals den Landwirtschaftsminister, sich im Interesse der Bauern mit dem Gesundheitsminister zu einigen.

Kein Wort findet sich im Grünen Bericht auch über das Auslaufen der Milchquoten und die Konsequenzen für die Bauern. Wir verlangen eine Entschädigung für jene Bauern, die in die Milchquote investiert haben, denn das, was jetzt passiert – dass viele Bau­ern, die in die Milchquote investiert haben, jetzt nichts mehr dafür bekommen –, das ist schlichtweg Diebstahl am bäuerlichen Eigentum! (Beifall bei der FPÖ. – Ruf bei der FPÖ: So ist es!)

Kein Wort auch zu den absolut notwendigen Förderobergrenzen, zu einer Verteilungs­gerechtigkeit in der Agrarpolitik. Wir wissen, dass noch immer der Großteil der Förde­rung in die Verwaltung, in öffentliche Körperschaften, in Handels- und Industriebetriebe geht und nicht zum aktiven Landwirt. Wir verlangen, dass das landwirtschaftliche Geld zu den Bauern kommt und nicht in Mateschitz-Sponsoring fließt, nicht in die Pago Fruchtsaft, nicht was weiß ich noch wohin. Hier wird viel zu viel Geld in viel zu wenige Betriebe gegeben, und die kleinen Betriebe bekommen tatsächlich viel zu wenig. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Ein Wort noch zur Bürokratie: Es wäre einmal interessant, wenn der Grüne Bericht er­heben würde, wie sehr sich in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Stunden ver­ändert hat, die die Bauern am Computer, am Telefon mit der AMA, in Sitzungen bei der Landwirtschaftskammer oder bei Landesregierungen verbracht haben, um ihre För­deransuchen abzuwickeln. Darüber gibt es keine Statistik. Eine solche Statistik müsste ernüchternd sein, denn jeder, der aktiv Landwirt ist, weiß, wie viel Zeit er für diese gan­ze Zettelwirtschaft, die die Landwirtschaftspolitik derzeit produziert, aufwendet.

Und letztendlich enthält der Grüne Bericht auch keine Empfehlung, wie es mit der So­zialversicherung der Bauern weitergehen soll. Hier haben wir einen Einzahler auf mehr als 1,2 Pensionisten. Keiner weiß, wie die Finanzierung in der Unfallversicherung nach 2013 weitergehen wird.

Aus all diesen Gründen – und diese Liste ließe sich noch fortsetzen – werden wir dem Grünen Bericht die Zustimmung nicht erteilen.

Eine Sache möchte ich heute noch ansprechen. Es ist in eurem Klub ja schon disku­tiert worden darüber, und hier können Sie beweisen, vor allem die Bauernbundabge­ordneten unter Ihnen, dass Sie im Interesse der Landwirtschaft arbeiten, denn: Das Führerscheingesetz, das am 30. Juli mit eurer Zustimmung geändert worden ist, das können Sie heute ändern.

Für die, die mit der Sache nicht so vertraut sind: Dieses Führerscheingesetz wurde am 30. Juli geändert, und wir möchten eine Rückführung dieses Führerscheingesetzes in den ursprünglichen Zustand.

Wir haben diesbezüglich folgenden Antrag vorbereitet:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Jannach, Dipl.-Ing. Deimek und weiterer Abgeordneter

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


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