Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 32

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Ankündigungen von Ihnen gehört haben, auch die Sportförderung neu, nämlich das Fördersystem neu zu gestalten. Sie haben mehrmals gesagt, Sie möchten wegkom­men vom Prinzip der Gießkanne und Schwerpunktsetzungen vornehmen, und dahin geht meine Frage:

In welche Richtung sollen diese Schwerpunkte gesetzt werden? Wer wird zukünftig mehr bekommen oder bevorzugt werden und wo werden Abstriche gemacht werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: In zwei Punkten geht es mir um die Frage, die Sie jetzt gestellt haben. Erstens: Es muss mehr Transparenz geben, auch bei den großen Verbänden, beispielsweise beim Österreichi­schen Fußballbund, was die Trennung zwischen Breiten- und Spitzensport betrifft, und es muss Transparenz geben – und ich glaube, da werden Sie mir recht geben – beim ÖOC, da haben wir einiges aufzuarbeiten. (Abg. Ing. Westenthaler: Deswegen dauert es so lange!)

Auf der anderen Seite hänge ich einem sogenannten australischen Modell nach, wo man auch Kategorien einführt, um Sportverbände zu evaluieren, und zwar objektiv zu evaluieren, mit einem Beirat, und dann schaut, wo auch Grenzen zu ziehen sind, wer bekommt mehr, wer bekommt weniger.

Aber die genaue Präzisierung, die hat dann innerhalb eines Prozesses zu erfolgen, den der autonome Sport selbst durchzuführen hat. Das heißt, es wird mehrere Kate­gorien geben oder auch eine Reihung der Verbände. Jetzt zu sagen, dass es einen Verband treffen wird und den anderen nicht, das wäre unseriös. Aber es geht mir schon darum, auch dem Leistungsprinzip, vor allem im Spitzensport, zu huldigen und zu versuchen, mehrere Kategorien einzuführen. (Abg. Ing. Westenthaler:  muss noch Sprungweiten der Kängurus studieren, in Australien!)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl.

 


Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Wie sehen Ihre Vorstellungen bezüglich der angesprochenen Transparenz in der Förderung aus?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Wir wollen eine Transparenzdatenbank einführen. Das ist ganz wichtig, weil ich selbst auch als Sportfunktionär gesehen habe, dass die Nachbarverbände oder die Nachbarort­schaften mehr Geld bekommen haben als wir, und keiner hat gewusst, warum. Wenn es transparent ist – der Burgenländische Fußballverband macht das zum Beispiel mittlerweile, und es regt sich keiner auf –, wenn man sieht, wer welche Förderung für welchen Bereich bekommt, dann ist auch eine Sicherheit da. Das schafft auch eine gewisse Unabhängigkeit im System.

Diese Transparenzdatenbank ist aus meiner Sicht auch von allen Fachverbänden und Dachverbänden unumstritten. Das sollte auch ein zentrales Element des neuen Ge­setzes sein. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Durch­schlag.

 


Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Bundesminister! Ein Erfolgsrezept des österreichischen Sports sind auf der einen Seite die Selbständigkeit der Vereine und auf der anderen Seite die Ehrenamtlichkeit der Funktionärinnen und Funktionäre.


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