Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 195

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Wer für diesen Entschließungsantrag ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustim­mung. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.

19.02.3811. Punkt

Bericht des Kulturausschusses über den Antrag 2151/A der Abgeordneten Sonja Ablinger, Mag. Silvia Fuhrmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bun­desgesetz, mit dem das Bundesmuseen-Gesetz 2002 geändert wird (2127 d.B.)

 


Präsident Fritz Neugebauer: Wir kommen nun zum 11. Punkt der Tagesordnung.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner. – Bitte.

 


19.03.06

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Ministerin! Das Hofkammerarchiv ist das am längsten kontinuierlich geführte Archiv Europas, und zwar seit 1848 – ein sehr interessantes Jahr für uns alle, denn es ist, wie wir ja alle wissen, die Geschichtsepoche der bürgerlichen Revolution. Das Haus atmet sozusagen Geschichte, und man findet hier alle Voraussetzungen für ein Museum, das im Kontext eines historischen Archivs über die wesentlichen Ge­schehnisse der damaligen Zeit Zeugnis ablegen könnte.

Wir wissen auch alle, dass Franz Grillparzer dort nicht nur als Dichter gewirkt hat, son­dern er war auch der erste große Archivar. (Präsident Dr. Graf übernimmt wieder den Vorsitz.)

Deswegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind wir der Meinung, dass man das mehr herausarbeiten sollte. Wie Sie vielleicht alle wissen, soll hier ein Museum für moderne Literatur eingerichtet werden, und wir finden das schade, denn wir sind der Meinung, dass man eigentlich der Bedeutung dieses historischen Ortes gerecht wer­den sollte. (Beifall bei FPÖ und BZÖ.)

Da das Hofkammerarchiv diese unbestreitbare historische Bedeutung hat, sind wir der Meinung, dass man auch die Position Grillparzers als Archivar mehr herausstreichen sollte, denn viele kennen ihn natürlich als einen unserer größten Dichter. Wir wissen ja, dass er nach 1945 für Österreich eine identitätsstiftende Rolle übernommen hat. Ich möchte aber immer wieder in Erinnerung rufen, dass er von 1832 bis 1856 Leiter die­ses Archivs war, und sein dortiges Wirken als erster Staatsarchivar unseres Landes sollte man nicht vergessen.

Grillparzer wirkte in einer Epoche, als die bürgerliche Revolution von 1848 die Grundla­gen für unsere heutigen demokratischen Errungenschaften schuf, und er wirkte in ei­nem historischen Abschnitt dieser Geschichte, als die Aufklärung und die industrielle Revolution so etwas wie eine Zeitenwende mit sich brachten.

Deshalb stellen wir folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Unterreiner und weiterer Abgeordneter betreffend das Hofkam­merarchiv, Franz Grillparzer und seine Zeit

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird ersucht, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Hofkammerarchiv einer Nutzung im Sinne eines his-


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