Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 139

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waltet werden – ich sage absichtlich „verwaltet werden“ –, ohne zusätzliche Mittel? Egal. Die Finanzministerin hat es gewollt, und Sie dürfen sich, Frau Ministerin, darüber freuen, dürfen sich bedanken und bei den anderen sparen. Wer sind die anderen? – Die anderen sind – Kollegin Unterreiner hat es zu Recht gesagt – das Volkskundemu­seum, das total unterdotiert ist, das Völkerkundemuseum, das unter dem Schirm des Kunsthistorischen Museums dahinvegetiert. Aus den beiden zusammen könnte ein ei­genständiges Bundesmuseum werden – eine alte Forderung von uns.

Herr Kollege Sacher, es ist falsch, dass das Volkskundemuseum nicht ein eigenständi­ges Museum sein wollte, sondern es wollte das nur nicht unter dem Schutzmantel des Kunsthistorischen Museums. Das wissen Sie ganz genau.

Ich möchte meinerseits jetzt einen Entschließungsantrag in der gleichen Richtung einbringen:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung – insbesondere die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur – wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die eine Novellierung des Bundesmuseen-Gesetzes dahingehend vorsieht, dass das Völker­kundemuseum als „Weltmuseum Wien“ ein eigenständiges Bundesmuseum wird.

*****

Ich danke. (Beifall bei den Grünen.)

15.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Völkerkunde­museum als eigenständiges Bundesmuseum

eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Kulturausschusses über den Antrag 2274/A(E) der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend das Museum für Völkerkunde (2311 d.B)

Begründung

Das Museum für Völkerkunde (MVK) fristet seit Jahren ein trauriges Dasein im Schat­ten des Kunsthistorischen Museums (KHM). Die neue Benennung “Weltmuseum Wien” ist kein Museumskonzept, das der Bedeutung des ehem. Völkerkundemuseums ge­recht wird: Planungs- und Finanzhoheit bleiben nämlich weiterhin beim Kunsthistori­schen Museum. Die Chance, mit wenig Aufwand das Völkerkundenmuseum in die Ei­genständigkeit überzuleiten und gleichzeitig mit dem Volkskundemuseum zu vereinen, wird immer wieder verpasst.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


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