Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll207. Sitzung / Seite 26

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216/M

„Welche Maßnahmen haben Sie konkret ergriffen, damit Mütter, die sich freiwillig dafür entscheiden, bei ihren Kindern zu Hause zu bleiben, um diese zu betreuen, keine fi­nanziellen Nachteile erleiden?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Sehr geehrte Frau Kollegin! Mütter oder Väter, die in Karenz sind, die Kinderbetreu­ungsgeld beziehen, haben fünf Varianten zur Verfügung: von 36 Monaten, die man sich teilt, bis zu 14 Monaten, die man sich auch teilen kann. Das heißt, für jede Le­bensform, für jede Familienform, glaube ich, für jede regionale Unterschiedlichkeit in Österreich ist auch etwas dabei. Daher denke ich, dass wir es nicht brauchen, dass wir darüber hinaus Müttern ein Gehalt bezahlen.

Ich möchte gerne, wenn Frauen ein eigenständiges, selbständiges Leben führen wol­len, dass sie das auch können, wenn sie erwerbstätig werden. Sie sollen nicht zu lange aus dem Erwerbsleben draußen sein, denn das schafft Abhängigkeiten, und wenn das zu lange dauert, dann können Frauen sich oft nicht aus Beziehungen, die ihnen nicht mehr recht sind, einfach verabschieden. Ich wünsche mir, dass die Kindergeldvarian­ten so angenommen werden, wie jede Familie das braucht oder will, und sehe das als ausreichend für österreichische Mütter und Väter. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Gartel­gruber.

 


Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Frau Minister, wir wissen, dass 68 Pro­zent der Frauen sich aber für die längeren Varianten, sprich die zwei- und dreijährige Variante, entscheiden. Das hat oft nicht nur den einen Hintergrund, dass es keine Kin­derbetreuungseinrichtungen gibt, sondern die Frauen entscheiden sich bewusst dafür, länger bei den Kindern zu Hause zu bleiben.

Es gab in Salzburg, und zwar vom Bürgermeister der Gemeinde Berndorf, einen sehr interessanten Vorstoß, eine interessante Initiative, die ich sehr begrüße, um gerade Frauen, die länger zu Hause bleiben, auch einen Ausgleich dazu zu bezahlen. Ich ha­be hier jetzt das Positionspapier der SPÖ-Frauen aus Salzburg und der AK Salzburg. Ich habe Sie das letzte Mal schon im Gleichbehandlungsausschuss darauf angespro­chen: Wie stehen Sie zu diesem Positionspapier, denn als Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ werden Sie ja sicher dazu eine Stellungnahme abgeben.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich kenne die Sachlage in dieser Gemeinde nicht, aber mir wäre lieber, dieser Bürger­meister würde eine Kinderkrippe errichten, als Frauen ein Taschengeld zu bezahlen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Schwentner.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Krist.

 


Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Frau Bundesministerin! Vorige Woche war in Oberösterreich im Brucknerhaus die Galanacht der Wirtschaft, die Pegasus-Verleihung der „Oberösterreichischen Nachrichten“, und die Generalsekretärin der Wirtschafts­kammer Österreich, Anna Maria Hochhauser, hat auf die Frage, was sich eine erfolg­reiche Frau in der Wirtschaft von der Politik wünscht, gesagt, einen umgehenden, flä­chendeckenden, raschen Ausbau eines leistbaren und qualitativ hochwertigen Kinder­betreuungsnetzes insbesondere für unter Dreijährige.

 


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