Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 282

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Frau Ministerin! Ich ersuche Sie wirklich auch entsprechend mit Nachdruck darauf hin­zuweisen, dass dieses Kapitel Einzug in den Unterricht hält.

Abschließend freue ich mich, dass es gelungen ist, eine Initiative gemeinsam zu set­zen, und dass diese auch einstimmig beschlossen wird. Ich glaube, auch das ist ein gutes Zeichen gegenüber den Heimatvertriebenen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

0.11


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Kitzmüller. – Bitte.

 


0.11.12

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Sehr geehr­te Damen und Herren! Hohes Haus! Die Aufarbeitung der Geschichte rund um die Ge­schehnisse des Zweiten Weltkrieges und vor allem rund um die Geschichte der Vertrie­benen, der Volksdeutschen, ist ein wichtiger Punkt, der logischerweise auch im Schul­unterricht Platz finden muss. Wir begrüßen diese Initiative sehr, obwohl wir feststellen müssen, dass das mit Zeitverzögerung und in enorm abgespeckter Version jetzt von Ihnen, meine Herren, kommt. Sie hätten bereits am 13. Juni die Möglichkeit gehabt, unserem Antrag zuzustimmen, der weiterführend war und eben auch mehr berücksich­tigt hätte. (Beifall bei der FPÖ.)

Denn eines muss schon gesagt werden: Bei diesen Anträgen, die Sie hier gestellt ha­ben oder die hier als Unterrichtsgegenstand kommen sollen, geht es nicht nur um die Verbrechen des NS-Regimes, meine Damen und Herren. Es muss auch klar aufge­zeigt werden und die Schüler müssen darüber informiert werden, was nach dem Krieg geschehen ist, was den Vertriebenen, was den Volksdeutschen tatsächlich nach dem Friedensschluss und nach Ende des Zweiten Weltkrieges passiert ist.

Es geht darum, was die Vertriebenen oder die Volksdeutschen mitgemacht haben, zum Beispiel in Kärnten am Bleiburger Feld. Diese abscheulichen Taten der ehemaligen Tschechoslowaken, der ehemaligen Jugoslawen, der ehemaligen UdSSR sind nicht im Rahmen einer Kriegshandlung geschehen, sondern bereits zu Friedenszeiten.

Daher muss man die Geschichte wirklich aufarbeiten und den Kindern beibringen, denn das, was diesen Vertriebenen, den Volksdeutschen, passiert ist, ist unter Wegschauen der Alliierten, unter wegschauendem oder zusehendem Auge der Franzosen, Briten und Amerikaner geschehen. Dieses Thema muss genauso beleuchtet werden.

Meine Damen und Herren! Wahrscheinlich beginnt da nämlich die Geschichtsverfäl­schung, dass das unseren Kindern nicht beigebracht wird. Wahrscheinlich ist das deshalb so, da Sie möglicherweise als junger Abgeordneter selbst in der Schule nicht gelernt haben, was tatsächlich geschehen ist. Oder – was ich nicht annehmen möch­te – Sie wollen die Tatsachen nicht wahrhaben.

Genau das, was unsere Vorfahren da erlebt und erlitten haben, muss aufgearbeitet werden, zumal wir wissen, dass sie sehr wohl am Aufbau der Zweiten Republik, am Aufbau Österreichs nach dem Krieg maßgeblich mitgearbeitet haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Österreich hätte nicht diesen Fortschritt erlebt, wenn die Volksdeutschen und Vertrie­benen, diese damals lange Zeit staatenlos Gewesenen, nicht mitgearbeitet hätten.

Alle wüssten darüber Bescheid, auch Sie, meine lieben Vertriebenen-Sprecher, wenn Sie doch nur eine unserer Veranstaltungen besucht hätten. Dort hätten Sie gelernt, hätten Sie gehört, was die vertriebenen Frauen und Jugendlichen für Schicksale er­litten haben.

Daher bringe ich nun folgenden Entschließungsantrag der Abgeordneten Kitzmüller und weiterer Abgeordneter ein:

 


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