Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 892

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Herr Abgeordneter, die Redezeit ist schon überschrit­ten. Der Antrag liegt auch noch nicht vor, er muss dann sowieso noch einmal einge­bracht werden. Darf ich Sie bitten, Ihre Rede zu beenden?

 


Abgeordneter Heinz-Christian Strache (fortsetzend): bereits dann widerleglich vermutet werden, wenn das Ausmaß von Nichtmitgliedergeschäften unverhältnismäßig groß ist.

Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

13.23


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Schul­tes. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

 


13.23.24

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren im Hohen Haus! Und irgend­wann einmal hat es Leute gegeben, die geglaubt haben, dass Herr Strache gefährlich ist. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Herr Strache! (Der Redner bringt Abgeordnetem Strache vom Rednerpult dessen Plakat mit der Abbildung einer rot-weiß-roten Kuh mit der Aufschrift „A faire Milch“ zum Sitzplatz. – Abg. Strache: Jetzt geben Sie die „faire Milch“ weg! Wollen Sie es nicht unterstützen? Ein Zeichen, dass Sie dieses wichtige Anliegen nicht unterstützen!)

Wir reden heute über die Themen Landwirtschaft und Umwelt und über lebenswichtige Fragen. (Zwischenruf bei der FPÖ.) Herr Strache, es ist wirklich erstaunlich, dass Sie Ihre Genossenschaftsphilosophie auf ein Paar Würstel und ein Bier aufbauen. Das war das, was Sie über Ihre Einschätzung einer Genossenschaftsversammlung gesagt haben. Ich lade Sie ein: Fahren Sie einmal zu einer ganz normalen Genossenschafts­versammlung, stellen Sie dort Fragen, gehen Sie hin, schauen Sie den Geschäfts­bericht an. Sie werden sich wundern. Sie erfahren dort mehr als in Ihrer eigenen Partei, weil in dieser erzählt man Ihnen ohnehin nicht, was los ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir in Österreich sind sehr froh darüber, dass wir die Landwirtschaft so aufgestellt haben, wie sie ist. Wir haben auf der einen Seite leistungsfähige Betriebe, und auf der anderen Seite haben wir Betriebe, die durchaus ihren traditionellen Anspruch weiter­führen und alles anbieten können, was wir brauchen. Das können sie, weil sie in einer genossenschaftlichen Organisation neben anderen nennenswerten, privaten Ge­schäfts­partnern unterkommen. Sie können in ihrer genossenschaftlichen Organi­sation – Groß und Klein nebeneinander – den Weg zum Markt finden, und das ist das, was jeder Bauer weiß, und das ist auch der Vorteil, den wir kennen.

Gerade die Exponenten der IG-Milch, die Sie so hegen und pflegen, haben vor einem Jahr die Bauern dazu aufgerufen, aus den Genossenschaften auszutreten und ihre Milch selber zu verkaufen. Ich habe in Niederösterreich eine Bauerngruppe, die dem gefolgt ist, und diesen Bauern hat der private Händler die Milchabnahme gekündigt. Diese Bauern haben eine Quote, aber leider keinen Kunden mehr für ihre Milch, und sie hoffen, dass sie irgendwann – sie haben jetzt selber wieder eine Genossenschaft gegründet – mit ihrer Milch in einer anderen Genossenschaft unterkommen können. Wissen Sie, warum da passiert ist? – Weil Ihre IG-Freunde gesagt haben: Wir verkaufen die Milch dorthin, wo wir das Meiste bekommen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das stimmt nicht!)

Die Genossenschaften haben gesagt: Wir verkaufen unsere Milch über Produkte in den Markt hinein, über gute Produkte, die über ihren guten Preis dem Konsumenten auch das Geld wert sind. Das Ergebnis ist, dass die Genossenschaften in dieser kurzen Zeit, in der die IG-Milch Milch ausgeschüttet hat, zwar nie die höchsten Preise


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