Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 195

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Wenn der „Deal“ nicht zustande kommt, dann wissen Sie auch, was zu tun ist. Dann wird die Austrian Airlines Konkurs anmelden müssen, weil sie die teuersten Piloten weltweit hat und allein nicht mehr weiter kann.

Zwei Jahre lag ein Roland Berger-Gutachten in der Schublade des Herrn Ötsch – und es ist nichts geschehen! Dann wird man eben auch die Lauda Air, so leid es Niki Lauda wahrscheinlich tun wird, verkaufen müssen; und die Tyrolean Airways, die jetzt als „Austrian arrows“ fliegt, wird man als europäische Regionalfluglinie weiterführen müssen.

Dann werden eben auch die Wiener einmal ihren Arsch bewegen müssen (Unruhe im Saal – Abg. Hornek: Was meinen Sie mit diesem Ausdruck?! – Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP), wenn sie nach New York und Tokio wollen, denn dann wer­den auch sie eine Regionalfluglinie in Anspruch nehmen müssen, wie wir Tiroler, Grazer, Klagenfurter oder Salzburger, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.) – Man muss ja einmal die Wahrheit sagen! Die Wiener wollten immer direkt nach Tokio, New York und so weiter fliegen.

Da eine Aufklärung beim Ausschuss nicht möglich war, haben wir – Dr. Martin Graf, Harald Vilimsky, Ing. Norbert Hofer, Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein und meine Wenigkeit – schon im März eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien geschickt wegen § 153 StGB, Untreue, und § 159 StGB, Gläubigerschädigung, um zu untersuchen und zu ermitteln gegen folgende Verantwortliche und Organwalter: ehemaliger Vorstand Mag. Alfred Ötsch, ehemalige weitere Vorstände Thomas Kleibl, Josef Burger, Vorstände der Austrian Airlines Dr. Peter Malanik, Dr. Andreas Bierwirth, vor allem aber auch gegen den Vorsitzenden des Vorstandes der ÖIAG, Dr. Peter Michaelis, und andere.

Meine Damen und Herren, es kann nicht sein, dass in jedem Privatunternehmen das Management für derartiges Versagen haftet und nur in staatlichen und staatsnahen Unternehmen nicht! Deshalb haben wir diese Anzeige gemacht.

Es kann nicht sein, dass Herr Dr. Alfred Ötsch, der früher nie in einem Luftverkehrs­unternehmen gearbeitet hat  (Abg. Hornek: Das ist verantwortungslos in diesem Stadium!) – Fragen Sie lieber bei Niki Lauda nach, er wird in einem Formel 1-Team auch keinen Chef nehmen, der nie in der Formel 1 gearbeitet hat!

Dass sich jemand wie Dr. Ötsch überhaupt so etwas zutraut, die Austrian Airlines an die Wand fliegt und sich dann noch mit 1,1 Millionen € verabschieden will, ist eine Ungeheuerlichkeit! Das kann nicht zugelassen werden! In diesem Sinn soll auch gearbeitet werden! (Beifall bei der FPÖ.)

18.26


Präsident Fritz Neugebauer: Herr Kollege Dr. Königshofer, ich glaube, dass Sie bei allem Engagement für ein Thema durchaus in der Lage sind, auch ohne Kraft­aus­drücke auszukommen.

Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Matznetter zu Wort gemeldet. – Bitte. (Abg. Dr. Haimbuchner: Ich hoffe, er kennt die Bestimmungen zur tatsächlichen Berichtigung! – Abg. Dr. Matznetter – auf dem Weg zum Redner­pult –: Danke für diese Feststellung!)

 


18.26.30

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Dr. Königshofer hat unter dem einleitenden Begriff „lieber einsam als gemeinsam“ behauptet, dass, wären wir nicht in der EU, eine solche Zustimmung nicht erforderlich gewesen wäre.

 


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