Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung / Seite 209

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Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kunasek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einführung eines Ös­terreich-Tickets

eingebracht in der 57. Sitzung des Nationalrates, XXIV. GP, am 24. März 2010 im Zuge der Behandlung von TOP 6, Bericht des Verkehrsausschusses über die Regierungs­vorlage (576 d.B.): Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zur Verordnung (EG)
Nr. 1371/2007 über die Rechte und Pflichten der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr erlas­sen wird und mit dem das Eisenbahngesetz 1957 und das Schieneninfrastrukturfinan­zierungsgesetz geändert werden (642 d.B.)

In Österreich gibt es derzeit insgesamt acht Verkehrsverbünde; jedes Bundesland ver­fügt über einen eigenen Verkehrsverbund.

Im Gegensatz zur Schweiz gibt es bislang aber noch kein Ticket, das österreichweit für sämtliche öffentliche Verkehrsmittel gilt und das einen sozial verträglichen Preis hat.

In der Schweiz gibt es bereits seit Jahren eine von mittlerweile rund 320.000 Schwei­zern genutzte Jahresnetzkarte, die im ganzen Land gilt. Mit diesem so genannten Ge­neral-Abo (AG) kann man sämtliche Bahnstrecken der SBB und der meisten Privat­bahnen, die Postautos, Schiffe sowie Trams und Busse in vielen Schweizer Städten und Agglomerationen – insgesamt über 23.500 Kilometern des öffentlichen Verkehrs­netzes – nutzen. Zudem erhalten Besitzer eines General-Abos Vergünstigungen auf Fahrten bei zahlreichen Bergbahnen. Die Zahl der verkauften General-Abos steigt von Jahr zu Jahr.

In Österreich gibt es eine derartige Jahresnetzkarte noch nicht. Dabei würde ein sol­ches Österreich-Ticket viele Bürger zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewe­gen, was sowohl aus verkehrspolitischer Sicht als auch aus Umweltschutzgründen sehr begrüßenswert wäre.

Derzeit benötigt man in Österreich diverse unterschiedliche Fahrkarten, um beispiels­weise mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Wien auf einen Berg im Salzkammergut zu fahren: Eine Fahrkarte für die U-Bahn in Wien, eine Fahrkarte für den Zug, eine Fahr­karte für den Bus vom Bahnhof zur Talstation und eine Fahrkarte für die Bergfahrt. In der Schweiz braucht man von der Stadt auf den Berg nur ein Ticket.

Bereits im Sommer des Vorjahres, im Zuge des Nationalratswahlkampfes, wurde sei­tens damaliger Regierungsmitglieder immer wieder die rasche Einführung eines so ge­nannten Österreich-Tickets angekündigt. Mit 1.450.- – 1.490.- € für Erwachsene und Familien, 1.190 € für Pensionisten und 990 € für Jugendliche wurde sogar schon ein möglicher Preis für ein solches Ticket genannt. Eingeführt wurde ein derartiges Ticket bislang aber noch nicht.

Die Einführung eines Österreich-Tickets, das die Benützung aller öffentlichen Verkehrs­mittel vom Neusiedlersee bis zum Bodensee ermöglicht, wird beispielsweise von VCÖ begrüßt. „Das geplante Österreich-Ticket ist für jene, die viel mit Öffentlichen Verkehrs­mitteln fahren, ein gutes Angebot. Es können damit alle Öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich benützt werden, über Land genauso wie in den Städten. Bei einem Preis von etwa 1.700 bis 1.900 Euro ist mit mehreren zehntausend Käufern zu rechnen“, so der VCÖ.

Auch die am 11. März 2010 vom Umweltminister Berlakovich und von Wirtschaftsminis­ter Mitterlehner präsentierte Energiestrategie Österreich, die die strategischen Schwer-


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