Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 189

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tet. Sie waren sehr zufrieden mit diesen Fahrzeugen. Diese wurden dann vor sieben Jahren eingezogen und verschrottet, die Leasingverträge wurden aufgelöst, weil der Konzern diese Technologie nicht haben wollte.

Jetzt ist General Motors in der Situation, dass die Aktie bei null steht und der Schulden­stand des Konzerns 351 Milliarden Dollar ausmacht. Lieber Kollege Gradauer, das ist wesentlich mehr, als die Republik Österreich an Investitionen getätigt – und nicht Schulden gemacht – hat. Daher ist derzeit, meine ich, ein Fenster im automotiven und im produktionswissenschaftlichen Bereich. Auch bei der Qualifizierung, bei der Ausbil­dung der Mitarbeiter sind Maßnahmen zu setzen. Ich glaube, man sieht es auch im Re­gierungsprogramm abgebildet, dass die österreichische Bundesregierung aktiv daran arbeitet, hier im Forschungs- und Innovationsbereich zum europäischen Spitzenreiter aufzuschließen.

Felder, die ich schon erwähnt habe, aber auch die Energiewirtschaft, die Entwicklung von Treibstoffen dritter Generation, Photovoltaik und dergleichen sind ganz wesentli­che Forschungsfelder, die uns in den nächsten Jahren möglicherweise die Innovatio­nen und die Beschäftigung flächendeckend wieder sichern können, falls wir in diesem Segment Erfolge erzielen.

In diesem Sinne, glaube ich, besteht für unsere Forschungsfirmen und unsere Univer­sitäten die Möglichkeit, in den nächsten Jahren erfolgreich tätig zu sein und dieses Fenster für neue Technologien zu nutzen. Ich bin sehr optimistisch und denke, dass die Regierungsmitglieder, die dafür verantwortlich sind, alles unternehmen werden, da­mit wir auf diesem Gebiet erfolgreich sind. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.33


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Hakl. Ge­wünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


19.33.52

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Herren Bundesminister! Hohes Haus! Diese Bundesregierung tritt ihr Amt zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt an. Wir müssen uns die Situation anschauen, die wir jetzt in Europa und auf der ganzen Welt haben, vielleicht auch aus dem Blickwinkel eines jungen Menschen, der über gute Ausbildung verfügt, studiert hat, voller Taten­drang ist, sich vielleicht selbständig machen oder in einem Unternehmen vorwärtskom­men möchte und jetzt mit dem Umstand konfrontiert ist, dass alle größeren Unterneh­men vorsichtig gesagt keine Mitarbeiter einstellen oder möglicherweise welche ab­bauen müssen, dass der Finanzmarkt in einer sehr, sehr schwierigen Situation ist, dass unsere Banken derzeit wenig junge Menschen anstellen.

Ich denke, die Herausforderung, vor der wir stehen, besteht darin, sicherzustellen, dass genau diese jungen Menschen in Österreich die Möglichkeit finden, kreativ, inno­vativ und mit Elan Neues zu starten. Das ist ganz wesentlich, wenn wir den Bereich In­novation und Forschung betrachten. Dazu gibt es Rahmenbedingungen, die wir jetzt vonseiten der Politik zur Verfügung zu stellen haben:

Wenn bei uns ein Mensch etwas Neues anfangen will, braucht er Startkapital. Wir ha­ben mit den Konjunkturpaketen über die AWS Kreditlinien aufgelegt, die insbesondere für innovative technologieorientierte Unternehmen eine Unterstützung darstellen sollen, zinsgünstige Kredite zu bekommen.

Wie schaut die Situation aber heute wirklich aus? – Ein Fall aus der Praxis, den ich heute mitbekommen habe: Ein Unternehmer aus Wien besitzt unbelastete Grund­stücke im Wert von 150 Millionen €. Dessen Sohn möchte ein neues Unternehmen starten und fällt unter diese Kreditlinien. Er würde diese Förderungen bekommen, aber


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