Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll62. Sitzung / Seite 20

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dergeld. Andererseits ist die thermische Sanierung auch noch ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz.

Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass sich Leute, die weniger Einkommen haben, die thermische Sanierung nicht leisten können. Das ist die Krux an der ganzen Sache.

Daher meine Frage: Werden Sie sich für ein Kreditmodell für sozial schlechter gestellte Leute einsetzen?

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, Sie haben die Vorteile der thermischen Sanierung erwähnt. Die liegen auf der Hand. Da erspart sich der Bürger bares Geld, wenn er durch Sanierungsmaßnahmen enorm an Heizkosten spart, und trägt damit zu den Klimaschutzzielen bei, keine Frage. Sie wissen, dass die thermische Sanierung, wie wir sie im Vorjahr organisiert haben, keine Kreditförderung war, sondern ein finanzielles Anreizsystem, das Menschen motivieren sollte, das Haus oder Teile des Hauses zu sanieren. Das war sehr erfolgreich. Ich möchte auch darauf verweisen, dass wir mit den Bundesländern, wo es ja die großen finanziellen Mittel der Wohnbauförderung gibt, übereingekommen sind, dass mehr in Richtung Sanierung gegangen wird.

Meiner Meinung nach soll bei einer Ökologisierung des Steuersystems, wie wir es vorhin diskutiert haben, auch ein sozialer Ausgleich erfolgen. Das ist Teil der Kon­zeption, wo eben auch die soziale Stärke der Haushalte berücksichtigt werden soll. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Wöginger, bitte.

 


Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister, bei Treibstoffen wie Erdöl und Erdgas gibt es immer wieder große Preisschwankungen, die die Konsumenten stark belasten. Das Ziel muss also sein, sich von Öl und Gas unab­hängiger zu machen. (Abg. Mag. Korun: Genau ...! – Zwischenruf der Abgeordneten Dr. Pirklhuber und Dr. Lichtenecker. – Abg. Grillitsch: Wollen Sie das nicht? Frau Lichtenecker will das nicht!)

Deshalb steht auch die ÖVP für eine Ökologisierung des Steuersystems, und das ist keine Geldbeschaffungsaktion, sondern bedeutet mehr Arbeitsplätze, „Green Jobs“, zusätzliche Mittel für Forschung und Entwicklung und vor allem auch für die bereits angesprochene thermische Sanierung. Herr Bundesminister, beim Konjunkturpaket war die thermische Sanierung für Private und auch für Betriebe bereits ein Schwer­punkt.

Meine Frage: Welche Effekte wurden mit dieser thermischen Sanierung erzielt und wie wird sich die thermische Sanierung Ihrer Meinung nach weiterentwickeln?

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, für die im Vorjahr gestartete Aktion zur thermischen Sanierung waren ursprünglich 100 Millionen € vorgesehen, zur Hälfte für private Haushalte und zur Hälfte für Betriebe. Wir haben ein enormes Interesse bei den privaten Haushalten gesehen. Innerhalb von eineinhalb Monaten war der Topf sozusagen ausgeschöpft. Wir haben dann eine Umschichtung vorgenommen, weil auf der betrieblichen Seite weniger Interesse bestand, sodass jetzt summa summarum über 14 900 Projekte mit den 100 Millionen € gefördert worden sind.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite