Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 72

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sammenzustellen. Aufgabe dieser Studie war es auch, aufzuzeigen, welche Voraussetzungen zur Schaffung eines Naturwaldreservatenetzes bereits bestehen und welche Vorarbeiten noch durchzuführen wären. Bezüglich der rechtlichen Situation wurden insbesondere Diskrepanzen zwischen bestehenden gesetzlichen Regelungen und den bereits bestehenden, noch zu schaffenden Naturwaldreservaten hervorgehoben.

Weiters wurde im Rahmen der Studie der finanzielle Aspekt für ein Naturwaldreservatenetz im Hinblick auf mögliche Entschädigungszahlungen anhand unterschiedlicher Methoden beurteilt. Durch diese Studie sind somit alle wesentlichen Grundlagen zur Schaffung neuer Naturwaldreservate im Wienerwald vorliegend. Die konkrete Auswahl von naturwürdigen Flächen könnte – unabhängig von der Besitzerstruktur – jederzeit erfolgen.

Erfreulich ist, daß das Forstamt der Stadt Wien für die Maßnahmen im Bereich der Naturwaldreservate 1995 in die Liste der Greenpeace-Modellbetriebe aufgenommen und so für die naturnahe Waldbewirtschaftung ausgezeichnet wurde.

Abschließend möchte ich noch einen weiteren, ebenso erfreulichen Aspekt anführen: das besondere Anliegen der Kinder- und Jugendbetreuung in Wien im Zusammenhang mit Natur und Umwelt.

Im Jahr 1995 wurden in Wien sogenannte Wohlfahrtsaufforstungen durchgeführt. Dabei nahmen etwa 3 500 Kinder und Jugendliche an Aktionen wie Schulwald oder Jungbürgerwald teil und beteiligten sich aktiv an der Aufforstung von rund 100 000 Bäumen.

Die "Woche des Waldes" im Juni 1995 stand unter dem Motto "Österreichs Waldbauern – Natur als Wirtschaftsprinzip". Das Forstamt veranstaltete dazu für Schüler der sechsten Schulstufe vier Tage dauernde Waldjugendspiele. 800 Kinder aus 19 Wiener Bezirken nahmen daran teil. Sie wurden von Mitarbeitern des Forstamtes klassenweise durch die verschiedenen Wälder geführt und hatten dabei Aufgaben zu lösen beziehungsweise Geschicklichkeitsübungen zu absolvieren.

Anhand dieser wenigen Beispiele zur Umweltsituation in Österreich habe ich versucht, aufzuzeigen, wie vielfältig Einzelmaßnahmen sein können. Egal von welcher Gebietskörperschaft oder sonstigen Einrichtungen Maßnahmen getroffen werden: Wenn sie mit dazu beitragen, unsere Luft zu verbessern, unsere Böden sauber und das Wasser reinzuhalten, dann dürfen wir frohen Mutes in die Zukunft blicken.

In diesem Sinn darf ich allen Mitarbeitern des Umweltbundesamtes, aber auch dem Herrn Bundesminister für die Vorlage des gegenständlichen Berichtes danken und diesen namens meiner Fraktion zur Kenntnis nehmen. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

13.52

Präsident Josef Pfeifer: Danke.

Am Wort ist jetzt Herr Bundesrat Anton Hüttmayr.

13.52

Bundesrat Anton Hüttmayr (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Hoher Bundesrat! Der Vierte Umweltkontrollbericht wurde von meinen Vorrednern schon sehr ausführlich dargelegt, sodaß ich einiges aus meinem Referat weglassen kann. (Bundesrat Meier: Genehmigt!) Ist das genehmigt? Ich bedanke mich dafür.

Ich möchte mich auf einige Punkte beschränken, die aus meiner Sicht politisch interessant sind, die politisch relevant sind und die gerade für mich als Oberösterreicher angesprochen gehören.

Ich bedanke mich schon eingangs dafür, daß der Bericht in dieser Art ausgefallen ist, mit fast 600 Seiten. Wenn man dieses Konvolut ansieht, dann denkt man erst, oh je, was kommt da auf mich zu? Je mehr man darin blättert und liest, desto neugieriger wird man darauf, was darin steht. Mein Kompliment dafür. Es ist gelungen, in vielen verschiedenen Kapiteln das aufzuarbeiten, was geleistet wurde.


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