Bundesrat Stenographisches Protokoll 667. Sitzung / Seite 29

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Sehr erfreulich für uns Burgenländer ist natürlich – ich darf das jetzt über Parteigrenzen hinweg feststellen –, Herr Landeshauptmann, dass es Ihnen gelungen ist, nicht nur das Land sozusagen zu ordnen, zu verwalten und einer guten Entwicklung zuzuführen, sondern darüber hinaus auch das Land national und international gut zu vertreten.

Sie haben eben die Kompetenz, die Sie seit Jahren beim Finanzausgleich haben, erwähnt. Danke für diese programmatischen Erklärungen. Ich habe gesehen, unser ehemaliger Föderalismusminister Weiss hat fleißig mitgeschrieben, er wird sich diesem Thema sicherlich noch widmen.

Eines erscheint mir aber noch absolut erwähnenswert, nämlich dass es uns im Burgenland gelungen ist, landesweit viele allgemein bildende mittlere und höhere Schulen einzurichten. Damit ist es gelungen, bei den jüngeren und älteren Herrschaften das Bewusstsein zu erreichen, dass sie selbst ihr Schicksal in die Hand nehmen müssen und es nicht dem Staat oder anderen überlassen können. Deswegen auch zu Recht, Herr Landeshauptmann, Ihre Erwähnung, die direkte Demokratie, die plebiszitäre Demokratie auszubauen und die Leute mit in Verantwortung zu nehmen.

Ich darf abschließend sagen, es waren die letzten Jahre unter Landeshauptmann Stix eine gute Zeit für das Burgenland, in gemeinsamer Verantwortung mit der Österreichischen Volkspartei. Ich glaube, über Parteigrenzen hinweg namens meiner Partei sagen zu können, dass sich der Herr Landeshauptmann Respekt und Anerkennung verdient.

Ich darf nun mit einem Zitat schließen, ein wenig elegisch. Da muss man, so glaube ich, nicht Patriot sein – aber wer liebt nicht sein Land und sieht es auch ein wenig emotional? – Es gibt ein wunderschönes Buch über das Burgenland, das in den letzten Jahren herausgekommen ist. Ich zitiere in etwa wörtlich: Man muss dieses Land mögen, das walddunkle, stille, weinselige, sonnendurstige, süffige, das fruchtbare, saftige, frische Land. Die Schlichtheit, die Offenheit und die Vielfalt – die in meiner Rede etwas zu kurz gekommen ist, aber dankenswerterweise hast du das, Kollege Payer, sehr ausführlich erwähnt – machen dieses Land zu einer kleinen Unendlichkeit. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der Freiheitlichen und der SPÖ.)

9.58

Präsident Johann Payer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Johann Grillenberger. Ich erteile dieses.

9.58

Bundesrat Johann Grillenberger (SPÖ, Burgenland): Sehr verehrter Herr Präsident! Herr Landeshauptmann! Meine Damen und Herren! Ich glaube, ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich als Burgenländer stolz bin, heute unseren Landeshauptmann hier in unserer Länderkammer zu haben. Ich glaube, das zeigt die Würdigung dieser Kammer und dieses Hohen Hauses. Ganz besonders stolz bin ich natürlich darauf, dass Burgenland die Präsidentschaft übernommen hat. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

Mein Vorredner hat die Dinge schon beim Namen genannt, und der Herr Landeshauptmann hat sie auch angesprochen. Das Burgenland ist das jüngste Mitglied der Republik Österreich. Der Herr Landeshauptmann hat das Land bei der 70-Jahr-Feier übernommen. Wir feiern nächstes Jahr "80 Jahre Burgenland", und ich glaube, nach diesen zehn Jahren können wir das Burgenland wieder als Herzeigeland vorweisen. Das Burgenland – das kann ich auch aus persönlicher Erfahrung sagen – war seinerzeit eines der Armenhäuser Österreichs. Die Burgenländer mussten auspendeln, sind nach Wien gekommen; ich selbst habe meine ersten Jahre in Wien verbracht.

Meine Damen und Herren! Wir Burgenländer haben uns nicht einmal zu reden getraut, weil es immer geheißen hat: Die kommen aus dem Burgenland, die "Burgenlandler" sind die Maurer! Sie haben Wien aufgebaut, und darauf sind wir stolz. Wir sind aus dem Süden gekommen, und wir alle haben auch in Wien gearbeitet. Wir sind fleißige Leute, das brauche ich nicht extra zu erwähnen, und durch diesen Fleiß und durch diese Redlichkeit hat sich das Burgenland ganz


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