Bundesrat Stenographisches Protokoll 679. Sitzung / Seite 56

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mein besonderer Dank allen ehrenamtlichen Funktionären, die diese freiwilligen Leistungen erbringen. (Beifall bei der SPÖ.)

Mein besonderer Dank gilt auch allen Dachverbänden, allen Vereinen und vor allem allen Sportlerinnen und Sportlern, die Österreich immer wieder speziell im Ausland bestens vertreten.

Bedanken möchte ich mich auch bei Hubert Neuper, dem ehemaligen Verantwortlichen der Sporthilfe, der es von 1997 bis 1999 geschafft hat, zirka 6 Millionen Schilling aus Großsportveranstaltungen in die Sporthilfe fließen zu lassen.

Ein wichtiges Thema ist auch Sport und Gesundheit. Viel diskutiert werden immer die Kosten der Sportverletzungen, die derzeit zirka 4,1 Milliarden Schilling ausmachen. Die Kosten derjenigen, die aber überhaupt keinen Sport betreiben, machen derzeit zirka 7,8 Milliarden Schilling aus. Der Hauptanteil dabei sind mit 37 Prozent Herzkrankheiten, die auch zum Tod führen können, ein zweiter großer Anteil sind Rückenleiden und Bandscheibenvorfälle mit 26 Prozent.

Das Ministerium für soziale Sicherheit und Generationen hat daher eine Studie mit dem Titel "Sport und Gesundheit" in Auftrag gegeben, die von den Dachverbänden durchgeführt wurde. Dabei werden Sportler in drei Gruppen erfasst: die Gruppe drei, die einmal bis zweimal im Monat Sport betreibt, die Gruppe zwei, die ein- bis zweimal in der Woche Sport betreibt, und die Gruppe eins sind aktive Sportler.

Die Gruppe eins umfasst zirka 18 Prozent, die Gruppe zwei 22 Prozent und die Gruppe drei 60 Prozent.

Gäbe es durch Bewusstseinsbildung Aktionen, wie es sie mit "Fit mach mit" oder heuer im Frühjahr mit "Leichter leben" gegeben hat, die selbstverständlich auch Kosten verursachen, und gelänge es, von der Gruppe drei 50 Prozent in die Gruppe zwei zu bringen, würde das eine Einsparung in der Höhe von 11,5 Milliarden Schilling bringen.

Ich weiß, dass diese Kosten nicht messbar sind. Da von dieser Studie aber leider nichts zu hören ist, stelle ich die Vermutung an, dass sie in irgendeiner Schublade liegt. Wir könnten uns sonst die Reform des Hauptverbandes ersparen und würden auch nicht über Pflichtversicherung oder Versicherungspflicht diskutieren. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein weiteres Thema ist das Thema Schulsport. 23 Prozent aller Kinder, die in die Schule eintreten, weisen Haltungsschäden auf. Bei den Schulabgängern mit 14 bis 15 Jahren sind es schon 66 Prozent.

Frau Vizekanzlerin! Sie schreiben in der Einleitung zum Sportbericht 1999, wie wichtig Sport im Kindergarten und im Pflichtschulalter sei. Ich möchte dazu ein Beispiel aus dem Bezirk Liezen bringen. Mit dem Schuljahr 2001/02 werden zirka 1 000 Unterrichtsstunden gestrichen, und es liegt für mich die Vermutung nahe, dass davon auch Turnstunden betroffen sein werden. Die Haltungsschäden werden sich noch mehr verschlechtern und dadurch mehr Kosten verursachen. Der umgekehrte Weg wäre der richtige, Frau Ministerin, dieser ist der falsche!

Nicht vergessen möchte ich den Behindertensport. Behinderte leben, leider Gottes, noch immer am Rande unserer Gesellschaft. Mit dem Behindertensport wird versucht, diesem Personenkreis über den Sport eine neue Aufgabe zu geben. Es ist fast unvorstellbar, welch großartige Leistungen Behindertensportler erbringen.

Dazu zwei Beispiele: Bei den Paralympics in Sydney schaffte ein doppelamputierter 100-Meter-Läufer die Distanz von 100 Metern in 10,15 Sekunden. Derzeit gelingt es in Österreich keinem aktiven Spitzensportler, diese Marke zu erreichen.

Das zweite Beispiel ist ein beinamputierter Hochspringer, der es geschafft hat, über 1,80 Meter zu springen.


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