Bundesrat Stenographisches Protokoll 693. Sitzung / Seite 24

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Das Land Steiermark hat fleißige und zielstrebige Menschen; das Land Steiermark ist ein Wirtschafts- und Innovationsland; das Land Steiermark hat eine intakte Umwelt; das Land Steiermark ist reich an Gütern, wir haben vom Weinberg bis zum Gletscher alles. All das kann die Steiermark bieten.

Es ist ein gutes Land, und es sollte auch von diesem guten Land, von dieser Steiermark die Bundesstaatsreform ausgehen. Das ist meine Bitte, mein Wunsch an Sie, Frau Landes­hauptmann! Wir, die steirischen Bundesräte, werden Sie dabei unterstützen. (Beifall bei den Frei­heitlichen und der ÖVP.)

10.26


Präsident Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Stefan Schennach. Ich erteile ihm dieses. (Bundesrat Schennach: Welche Kärntner Töne begleiten diese Wort­meldung?)

10.26


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau – ich schaffe es einfach nicht, zu einer derart klugen und charmanten Frau „Landeshauptmann“ zu sagen: Sehr geehrte und sehr geschätzte Frau Landeshauptfrau! Meine Damen und Herren! Herz­lichen Glückwunsch zur Übernahme des Amtes des Vorsitzenden, lieber Herwig Hösele! Die EU hat in ihrem inneren Aufbau vielleicht eines vom österreichischen Bundesrat abge­schaut, und das ist die halbjährige Vorsitzführung im Rat. Ob das das Beste war, was sie sich abgeschaut hat, ist fraglich. Ich hätte mir gewünscht, dass die damalige Frau Präsidentin Pühringer zumindest die Chance gehabt hätte, ein Jahr mit einer weiblichen Zweidrittelmehrheit im Präsidium zu wirken. Ich denke, über diese Frage des halbjährigen Vorsitzes sollten wir im Rahmen dieser guten Idee – ich kann meinen uneingeschränkten Respekt bezeugen – eines österreichischen Konvents von Khol und Hösele nachdenken. Das gehört auf jeden Fall auf die Tagesordnung. (Vizepräsidentin Haselbach übernimmt den Vorsitz.)

Herr Kollege Weilharter! Ich weiß nicht, welche Antwort Ihnen die Frau Landeshauptfrau zu Herrn Hirschmann geben sollte. Ich finde, es ist wichtig, und es gehört zur Demokratie, dass es Querdenker gibt. Wir alle kennen Herrn Hirschmann, er wollte aus neun drei Bundesländer machen. Ich fühle mich durch den Ausspruch, dass das den Kaffee nicht wert sei, nicht beleidigt, und ich glaube, dass die Frau Landeshauptfrau heute ihre Sicht und ihre Stellung zum Bundesrat klar und eindeutig dargelegt hat.

Aber wenn Sie schon Herrn Hirschmann zitieren, dann muss ich sagen, Sie dürfen nicht auf einem Auge blind sein. Ihr blindes Auge heißt Prinzhorn, denn Herr Prinzhorn hat in den letzten Wo­chen und Monaten nichts unversucht gelassen, diesem Bundesrat sozusagen seine Daseins­berechtigung abzusprechen. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen: Wieso? Wieso? Wieso? Wo steht das?) – Wenn Sie Hirschmann sagen, vergessen Sie Prinzhorn nicht! (Zwischen­rufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Lieber Herr Dr. Böhm! Ich gebe Ihnen dann nachher gerne die verschiedensten Erklärungen des Herrn Prinzhorn dazu. Kollegen Grissemann kann ich auch erlauben, gleich in meine Mappe zu schauen.

Meine Damen und Herren! Der Österreich-Konvent muss mehrere Punkte schaffen, vor allem einmal ein Aufgaben- und Pflichtenheft für die demokratischen Organisationen und Einrich­tungen unseres Landes. Es bedarf beinahe hundert Jahre nach der Verfassung von 1920 einer grundlegenden Verfassungsreform. Ich bin alles andere als ein Sympathisant oder Anhänger von Herrn Minister Böhmdorfer, aber man muss darüber nachdenken, ob die Gerichts­orga­nisation des Jahres 1920 mit der damaligen Mobilität, mit der damaligen technischen Möglich­keit und der Kommunikationsstruktur jener des Jahres 2003 entspricht und noch das wert ist.

Der gesamte Bereich des Behördenaufbaus, die Zukunft der Landesverwaltungsgerichte – all das gehört in diese grundlegende Verfassungsreform, denn so, wie wir die Verfassung in den letzten Jahrzehnten behandelt haben, sind zwei Dinge passiert: Sie ist intransparent geworden, und vor allem ist das Prinzip der Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger durch die


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