BundesratStenographisches Protokoll700. Sitzung / Seite 102

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kretärin Haubner, die links vom Redner auf der Regierungsbank Platz genommen hat, weisend –: „Frau Staatssekretärin!“) Liebe Staatssekretärin! – Entschuldigung! (Bun­desrat Konecny: Wir helfen gerne aus!) Das finde ich wirklich sehr gut, und deshalb erlaube ... (Bundesrätin Schicker: Man sollte manchmal auch nach links schauen, Herr Kollege, nicht immer nur nach rechts!) Vielen Dank, Frau Kollegin! – Sie geben mir eigentlich das Stichwort: ein bisschen aushelfen.

Ich bin schon etwas verwundert darüber, dass man gerade das, was in der Amtszeit von Frau Ministerin Gehrer im Zusammenhang mit den Studiengebühren gemacht wor­den ist, immer nur komplett negativ sieht. (Bundesrat Konecny: Geh!) Warum kann man nicht auch einmal ein Stück in die Richtung denken, dass man sagt: Hier will man, ganz beabsichtigt, nicht das alte Gießkannenprinzip forcieren, sondern hier möchte man diejenigen unterstützen, die es wirklich brauchen!? (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Gerade das Gesetz, das heute hier vorliegt, unterstützt Zielgruppen, die es wirklich brauchen!

Ich bin noch einmal verwundert über die ablehnende Haltung der Opposition, wenn ich eine Zielgruppe herausnehme – sie wurde gerade auch von meiner Vorrednerin er­wähnt – und feststellen kann: Mit den Studienabschlussstipendien haben Menschen, die auch eine große Lebenserfahrung, eine Praxiserfahrung mitbringen – wir haben auch beim vorigen Tagesordnungspunkt gerade davon gesprochen –, die Chance, ein Studium abzuschließen, aber gleichzeitig den anderen Studierenden auch etwas von ihrer Lebens- und Praxiserfahrung weiterzugeben. Das halte ich für ein wirkliches Lernen, auch für ein soziales Lernen an der Universität!

Letztlich möchte ich als ein selbst an der Universität Lehrender sagen, dass sich das, was man mit den Studiengebühren vorhatte, sehr wohl bestätigt hat, nämlich dass sie im Grunde ein Leitsystem sind: Es ist eine Tatsache, dass junge Leute jetzt rascher mit ihrem Studium fertig werden. Es ist eine Tatsache, dass die Leute, die nicht mehr studieren wollen, nicht einfach in der Kartei bleiben, sondern dass diese sich abmelden und nicht mehr dabei sind.

Ich sage ganz ehrlich: Wir zeigen gerade durch diese Bildungsreformen der letzten Jahre – es sind Fachhochschulen und viele andere Möglichkeiten angesprochen – auf, wie modular das Bildungssystem hier in Österreich ist und noch mehr wird! Es ist ja nicht so, dass einer, der nicht an der Uni studiert, keine Bildung hat – um Gottes willen! –, sondern der wählt eben einen ganz anderen Weg. Und ich glaube, wir müs­sen die entsprechenden Möglichkeiten bieten, damit junge und ältere Leute den rich­tigen Weg für ihre Bildung finden.

In diesem Zusammenhang, wenn ich mich recht entsinne, Frau Ministerin, wurden ja gerade die Stipendien erhöht! (Bundesrat Konecny: Nein! Das sagen Sie nur!) Das muss man an dieser Stelle auch einmal deutlich sagen.

Ein Letztes – zu dem hat hier an dieser Stelle noch gar niemand etwas gesagt –, nämlich die gegenseitige Anrechnung zwischen den Ländern: Diese ist, bitte, ganz, ganz wichtig! Wenn wir auf europäischer Ebene auch bildungspolitisch zusammen­rücken wollen und wenn wir jungen Leuten die Möglichkeit geben wollen, dass sie im Ausland studieren und dass ihnen diese Studien gegenseitig angerechnet werden, und wir nicht Hürdenläufe erzeugen wollen – die einen Aufwand an Zeit erfordern, die die Leute doch besser zum Studieren nutzen könnten, anstatt von einem Büro zum anderen zu gehen –, dann, glaube ich, müssen wir das auch besonders honorieren, und das möchte ich hier an dieser Stelle auch tun.

 


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