Bundesrat Stenographisches Protokoll 712. Sitzung / Seite 190

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tungskommission werden in Zukunft jenen für die Universitätsräte angepasst. Weitere Punkte betreffen noch das Erlassen der Studienbeiträge für bestimmte ausländische Studierende und die organisationsrechtliche Zuordnung von Ärztinnen und Ärzten in Ausbildung zum Facharzt zur Gruppe der wissenschaftlichen und künstlerischen MitarbeiterInnen, womit sie das auch von der SPÖ geforderte Wahlrecht erhalten. – So weit, so gut.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die SPÖ findet die hier vorliegenden Veränderungen zwar prinzipiell begrüßenswert, sieht sich aber dennoch außerstande, dieser Novelle die Zustimmung zu erteilen, und zwar ganz einfach deshalb, weil wir bekanntlich das gesamte Universitätsgesetz 2002 ablehnen. Die Gründe sind, wie ich gesagt habe, bekannt und haben sich mit dieser Novelle natürlich auch in keinster Weise verändert.

Wir lehnen nach wie vor die Beseitigung der Mitbestimmung des Mittelbaues ab, genauso wie die starke Einschränkung der Mitbestimmung der Studierenden und die in unseren Augen ziemlich seltsame Konstruktion der Universitätsräte. Das Gesetz bietet in weiten Feldern mehr Scheinautonomie als wirkliche Autonomie und, meine sehr geehrten Damen und Herren – das weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung –, wenn man mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern redet, dann kommt man sehr schnell drauf, wie demotivierend die Situation an den Universitäten ist. Das ist auch bei uns in Salzburg nicht anders.

Von den überfüllten Hörsälen, den unwürdigen Inskriptionsumständen im Herbst, von fehlenden Praktikaplätzen und verstecktem Numerus clausus rede ich heute gar nicht länger. Dass die Studierenden es ablehnen, unter diesen Umständen überhaupt mitzubestimmen in jenen Finanzbereichen, wo sie das können, wundert mich per­sönlich überhaupt nicht.

Ein weiterer gravierender Grund für die Ablehnung ist die finanzielle Situation der Universitäten, die zwar – glücklicherweise – die Katastrophenbudgets des Jahres 2003 irgendwie überlebt haben, aber immer noch nicht auf dem Stand von 2002 sind. Da fehlen immer noch 10 Prozent, um denselben Status zu erreichen, wenn man nämlich den Teil, der durch die organisatorische und wirtschaftliche Umstellung bedingt war, herausrechnet. (Bundesrat Ing. Kampl: Mehr Fachhochschulen sind geworden!) Ja, das hat aber nichts mit der Situation an den Universitäten zu tun!

Im heurigen Jahr zeigt sich zwar eine Steigerung um durchschnittlich 6 Prozent, aber das ist eigentlich auch noch viel zu wenig. Die Finanzprobleme, sehr geehrte Damen und Herren, sind damit mit Sicherheit noch lange nicht gelöst, denn es fehlt nach wie vor an Geld. Die Studiengebühren – Sie wissen, wie wir dazu stehen –, die auch von den Studentinnen und Studenten mehrheitlich abgelehnt werden, haben nichts, aber auch gar nichts an der Situation der Universitäten verbessert; Sie sind nach wie vor ungerecht! Das Bildungsland Österreich – das so genannte – täte gut daran, in wissenschaftlichen Nachwuchs und in Forschung zu investieren. – Davon aber sind wir weit entfernt, und auch weit entfernt davon, auf diesem Gebiet eine internationale Rolle zu spielen, womit wir uns ja gerne so sehr brüsten. (Bundesrat Ing. Kampl: Warum kommen dann so viele nach Österreich studieren?) Bitte? (Bundesrat Ing. Kampl: Warum kommen dann so viele nach Österreich? – Weil unsere Universitäten ... hervorragend sind!)

Österreich hat natürlich im Vergleich zu anderen Ländern immer noch sehr gute Universitäten. Dennoch, sehr geehrte Damen und Herren: Das, was wir wirklich brauchen, ist ein Forschungsstandort, ist wissenschaftlicher Nachwuchs, ist die Mög­lichkeit für junge Forscherinnen und Forscher, hier tätig zu werden. Aber diese wirklich intelligenten und talentierten Leute bleiben nicht in Österreich, die gehen nach Amerika, die gehen nach Deutschland, denn dort bekommen sie ihre Bedingungen –


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