Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 60

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chere Vorgangsweise erwartet. Wir denken, dass wir in Oberösterreich mit der Johan­nes-Kepler-Universität und Hagenberg einen ausgezeichneten Standort gehabt hätten, einen wesentlich besseren als Gugging ... (Bundesrat Mag. Himmer: Hagenberg – ist das nicht auch in der „Pampa“?)

Kollege Himmer, ich lade dich gerne zu einem Ausflug nach Hagenberg ein. Hagen­berg: exzellent, perfekt, Weltruf! In Gugging habt ihr, soweit ich weiß, keine Universität. Das ist wirklich grüne Wiese. Ich möchte aber hier gar nicht mehr auf diese Standort­geschichte und auf die schlechte Erreichbarkeit eingehen. Ich verstehe ja auch, dass die Kollegin Gansterer, die Kollegin Ebner, alle Niederösterreicher und Niederösterrei­cherinnen ein Plädoyer dafür halten. Dennoch muss man auch auf die rationalen Dinge schauen, und da gibt es einfach Mankos. Auch ich liebe ambitionierte Projekte, aber das ist das hier nicht.

Da heute das Komitee angeführt wurde: Das Komitee besteht aus elf Mitgliedern, und sie sind alle männlich. Es gibt darin keine einzige Frau, und das ist wirklich zu bedau­ern, dass hier wiederum nicht darauf geachtet wurde, dass die Geschlechtergerechtig­keit auch hier Einzug hält, denn es gibt sehr wohl hervorragende Forscherinnen im na­tionalen und internationalen Bereich, gerade auch in den technischen Belangen, zu denen hier auch geforscht werden soll.

Dass es bislang keinen solchen Forschungsschwerpunkt gibt, der hier dann gesetzt werden soll, ist eine eigenartige Geschichte. Man kann sich zwar ungefähr vorstellen, wohin die Reise gehen soll, doch Standorte und Gebäude werden immer auch danach gebaut und ausgerichtet, was darin passieren soll und muss. Und dieser Aspekt lässt ebenfalls zu wünschen übrig.

Kollegin Ebner hat angeführt, dass es auch eine Ausbildungsstätte für Hochqualifizierte ist. Ich würde mir das wünschen. Es gibt sehr wohl das Doktoratsstudium, das dort machbar ist, aber es ist, wie das aus den Statuten ersichtlich wird, das Postdoc-Stu­dium herausgestrichen worden, und das ist nicht verständlich. In einer exzellenten For­schungseinrichtung hat man natürlich eine Postdoc-Studienrichtung einzurichten. Das ist also wirklich nicht mehr verständlich. Was ist da los? Wohin geht die Reise? Soll das exzellent werden, oder was soll das? Wir warten auf die Antworten und bedauern, dass es in dieser Form zu einem solchen Standort gekommen ist. (Beifall bei den Grü­nen sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

12.47


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist Frau Bundesrätin Gansterer. – Bitte.

 


12.47.53

Bundesrätin Michaela Gansterer (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat! Ich möchte zu Beginn festhalten, dass ich mich sehr freue, dass auch die Kollegen der So­zialdemokratie heute nach dem Hin und Her, das ich nicht ganz nachvollziehen konnte, nun doch zustimmen werden. (Bundesrat Konecny: Das Hin und Her hat immerhin 30 Millionen € für die Forschung gebracht! Vielleicht sollten wir noch ein paar Mal Hin und Her veranstalten, vielleicht werden es dann 60 Millionen €!)

Herr Professor Konecny, dass ich mich als Niederösterreicherin natürlich ganz beson­ders darüber freue, dass der Standort des neuen Institutes für Science and Technology in Klosterneuburg/Maria Gugging sein wird, auch das werden Sie alle nachvollziehen können. Unabhängig von meinem Landespatriotismus bin ich jedoch tatsächlich über­zeugt, dass der Standort sehr gut gewählt ist. Er befindet sich in einer totalen Grün- und Ruhelage und doch am Rande der pulsierenden Großstadt Wien. Ich kann mir


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