Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 86

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Du weißt ganz genau, dass ich immer diejenige bin, die alle einlädt. Ich habe die Grüne Wirtschaft im Land eingeladen und habe gesagt: Ihr tretet jetzt an! – Ich habe Semi­nare gezahlt, damit sie unsere Wirtschaftskammerorganisation kennen lernen, und dass sie das kritisieren, was zu kritisieren ist, und nicht etwas, was es gar nicht gibt, wie sich in den Diskussionen und Gesprächen herausgestellt hat.

Ich habe auch mit Volker Plass ein Gespräch gehabt, weil er ... (Zwischenruf der Bun­desrätin Dr. Lichtenecker.– Halt, halt! Volker Plass gehört dir genauso! (Allgemeine Heiterkeit.)

Volker Plass hat mir via Zeitung ausrichten lassen, dass ich kein Demokratieverständ­nis habe! Darauf habe ich gesagt: Eigentlich habe ich mir von einem Grünen erwartet, dass er mir das ins Gesicht sagt und nicht feig über die Zeitung ausrichten lässt. – Ich habe ihn dann zu einem Gespräch gebeten, und da habe ich gesehen, dass ihn eigent­lich unsere richtige Arbeit, die wichtige Arbeit, die Interessenvertretung, die Gesetzes­begutachtung, die Serviceleistungen überhaupt nicht interessieren, sondern ... (Bun­desrätin Dr. Lichtenecker: Nein! Das stimmt nicht!) – Warst du bei diesem Gespräch oder ich? (Heiterkeit bei der ÖVP. – Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Aber ich kenne den Volker sehr gut!)

Er wollte sofort wissen, wie viele Vizepräsidenten er haben kann und wie das aussieht! (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Nein!) – Du kannst nicht von null auf hundert hüpfen! Ruperta, das ist Sache, das hat er verlangt! Er hat uns erklärt, dass er neben der beruf­lichen Vertretung in der Kammer auch eine politische Vertretung aufbauen möchte. Darauf haben wir ihm erklärt, dass sowieso jeder Funktionär von einer wahlwerbenden Gruppe kommt.

Wie du weißt, haben wir bei der Kammerreform 2000, bei der wir uns ein Schlankheits­korsett verordnet haben, durch die wir Beiträge eingespart haben, die siebte Sparte eingerichtet – Information und Consulting –, wo ihr ja den größten Anteil habt. Da müsstet ihr euch freuen!

Das heißt, dass wir sehr wohl immer wieder am Puls der Wirtschaft sind und wissen, was verlangt wird, weshalb wir die Sparte eingerichtet haben. Uns geht es ganz ein­fach um Interessenvertretung, um Interessenausgleich im eigenen Haus.

Jetzt liegt eine Neustrukturierung unserer Fachorganisation auf dem Tisch. Es ist heute schon ausgeführt worden, dass wir da noch genug zu tun haben, um das auch umzu­setzen.

Mir geht es nicht immer darum, Funktionäre einzusparen. Wir haben österreichweit 17 000 Funktionäre. Der Großteil davon ist ehrenamtlich tätig, auch wenn immer etwas anderes kolportiert wird. Wir sind eine Non-Profit-Organisation. Wir brauchen diese Leute. Ich möchte nicht, dass sie immer als die hingestellt werden, die überhaupt keine Ahnung haben, was die Mitglieder wünschen. Das möchte ich auch dazusagen. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Das tut auch niemand!) – Doch, doch. Das wird immer wieder gemacht.

Dann hast du „Frau in der Wirtschaft“ und die „Junge Wirtschaft“ angesprochen. Ru­perta, schau dir das einmal genau an! Ich bin Bundesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“. Ich habe „Frau in der Wirtschaft“ aufgebaut, und für „Frau in der Wirtschaft“ brennt mein Herz, denn mir war es wichtig, einmal aufzuzeigen, wie viele Unterneh­merinnen es gibt. Mehr als ein Drittel aller Unternehmen wird von Frauen geführt, und derzeit liegt der Anteil der Frauen bei Neugründungen bei 39 Prozent.

Ich habe den Bundesvorsitz von „Frau in der Wirtschaft“ deshalb übernommen, weil es mir wichtig war, dass dieses Betriebshilfemodell, das wir in Niederösterreich entwickelt haben und erfolgreich umsetzen, in allen Bundesländern eingesetzt wird. Derzeit ist es


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