Einer der erfreulichsten Bereiche im Grünen Bericht ist die Feststellung, dass die Biobetriebe ein günstigeres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufweisen und sich auch über ein Einkommensplus freuen können. Insgesamt bewirtschafteten 2005 in Österreich 20 310 Biobetriebe eine Fläche von zirka 360 000 Hektar. Das heißt, was die Dichte der Biobetriebe betrifft, ist Österreich sicherlich Spitzenreiter in der Europäischen Union.
In Kärnten beispielsweise gab es im Jahre 2005 1 380 Biobauern, die rund 24 500 Hektar, davon zirka 16 000 Hektar Grünland, nach den Richtlinien des biologischen Landbaus bewirtschafteten. Jedoch ist die Zahl der Biobetriebe in den letzten Jahren trotz der Förderungen zurückgegangen. Im Jahr 2000 waren in Kärnten noch fast 1 600 Biobetriebe registriert. Mittlerweile sind es, wie schon erwähnt, unter 1 400.
Noch deutlicher ist der Rückgang in Tirol ersichtlich, wo in den vergangenen Jahren fast 900 Betriebe der Biolandwirtschaft den Rücken gekehrt haben.
Erwähnenswert ist auch, dass ausschlaggebend für die insgesamt höheren Einkünfte im Bereich der Landwirtschaft 2005 die zur Verfügung gestellten öffentlichen Gelder waren, vor allem auf Grund der einheitlichen Betriebsprämie, die im Jahre 2005 ihre ersten Früchte getragen hat. Aber auch die Vergütung für den Agrardiesel und die stärkere Inanspruchnahme des Agrarumweltprogrammes ÖPUL trugen natürlich dazu bei.
Das einheitliche Betriebsprämienmodell wird jedoch von vielen Betroffenen kritisiert, da es vor allem jene Landwirtschaftsbetriebe unterstützt, die bereits zuvor viel erhalten haben. Hingegen werden vor allem Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beziehungsweise Biobauern, die dringend Unterstützung und Förderung benötigen, bei diesem Betriebsmodell benachteiligt.
Die Sozialdemokratie tritt für ein gerechtes System ein, und zwar für das Regionalmodell, bei dem der tatsächliche Arbeitsaufwand der Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt wird.
Derzeit, meine Damen und Herren, in aller Munde ist der Grüne Pakt beziehungsweise dessen Verhandlung mit EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer. Selbst Bundesminister Pröll ist bezüglich dieses Förderprogramms für die ländliche Entwicklung 2007 bis 2013 besorgt. – Gehe ich recht in der Annahme, Herr Minister?
Schwierig könnte dies vor allem für die Bäuerinnen und Bauern werden, die von den Förderungen und Subventionen seitens der Europäischen Union in Österreich leben und ihre Anbaupläne bereits auf Grund des Grünen Paktes für die kommenden Jahre festgelegt, teilweise schon gesät und geerntet haben. Jedoch hängt nun die gesamte Finanzierung meiner Meinung nach in der Luft. Sollte es zu keinem Ergebnis kommen oder sollte es zu einer empfindlichen Kürzung seitens der Europäischen Union kommen, drohen bereits für diesen Sommer Einschränkungen der Subventionen.
Die Dotierung des Grünen Paktes beträgt insgesamt 3,9 Milliarden €. Derzeit ist jedoch dieser Pakt mit einem schwarzen Mascherl keineswegs abgesichert.
Nicht nur die Kommission hat diesbezüglich große Bedenken, auch österreichische Bauern und Bäuerinnen sowie NGOs haben bereits ihren Unmut über diesen Grünen Pakt geäußert.
Meine Damen und Herren! Ein Ernstnehmen der Kritikpunkte und eine bessere Zusammenarbeit wären bereits im Vorfeld wünschenswert gewesen. Laut „Standard“ findet die Kommission, dass die vorgeschlagenen Umweltförderungen wenig bis gar keine Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand darstellen, und teilweise werden sogar
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