BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 69

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veranstaltungen geplant, um diesen Prozess, wenn das Gesetz dann endgültig beschlossen ist, zu begleiten. Erstmals wird es ja erst 2012/2013 der Fall sein, dass die Standards flächendeckend zum Einsatz kommen, aber ich denke, dass wir, da man Kultur, Kulturveränderungen leider nicht verordnen und erlassen kann, diese Entwick­lungsarbeit auch noch brauchen, um an den Haltungen, an den Einstellungen gemein­sam zu arbeiten.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für die erstklassige Zusammenarbeit bedanken. Es war – auch darüber darf ich berichten – im Nationalrat zu diesem Thema eine durchaus über die Parteigrenzen hinweg wertschätzende und konstruktive Dis­kussion. Auch ich hoffe, dass wir uns dieses Klima nicht in den Tagen und Wochen vor dem 28. September selbst und mutwillig zerstören. Es sind ganz, ganz wichtige Schritte.

Abschließend möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ihnen, vor allem aber auch Ihnen, Frau Stourzh, herzlich für die intensive Kooperation danken. Es war, so hat sich im Nachhinein herausgestellt, ganz wichtig, das noch jetzt vor dem Sommer durchzubringen. – Vielen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

12.37


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Ing. Kampl. – Bitte.

 


12.38.02

Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr ge­schätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Liebe Kollegen und Kolle­ginnen des Bundesrates! Bevor ich zu meinem Thema komme, möchte ich ganz kurz auf die Reden der Herren Kollegen Schennach und Dr. Schnider eingehen.

Meine lieben Kollegen! Sie sagen – für mich verständlich von Ihrer Seite her –, die Asylanten sollen die Muttersprache ihrer Heimat bei uns angewendet bekommen. Meine Damen und Herren! Von unserer Jugend, von unseren Kindern haben an­scheinend schon viele die deutsche Muttersprache und das deutsche Rechtschreiben verloren. Und da, glaube ich, sollten wir zuerst den Hebel ansetzen.

Meine Kollegen! Es gab vor 60 Jahren viele, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, ob das die Sudetenländer sind, die Gottscheer, die Siebenbürger oder die Donau­schwaben. Sie haben nichts gehabt, sie waren froh, dass sie bei uns aufgenommen worden sind. Trotzdem haben sie sich voll und ganz bei uns integriert, und das war gut so, und sind gute Staatsbürger geworden.

Daher: Volle Integration in allen Lebenslagen, volle Möglichkeiten der Bildung, selbst­verständlich, aber die Sonderstellung, liebe Kollegen, das sollten wir uns überlegen.

Nun zum Thema Schulorganisationsgesetz. – Wir alle haben eine hohe Verantwortung für unsere Jugend zu tragen, hohe Verantwortung vor allem im Bildungsbereich. Ich freue mich, wenn ich mich hier ein bisschen unter den Kollegen umschaue und sehe, dass es im Bundesrat sehr viele Lehrer gibt. Wir haben sogar einen Landes­schul­präsidenten in unserer Mitte. Daher ist auch, wie die Frau Bundesminister gemeint hat, bei den entsprechenden Vorarbeiten das gemeinsame Interesse für unsere Jugend zum Ausdruck gekommen.

Frau Bundesminister, ich bin überzeugt davon, dass vieles getan wurde, aber es wird noch vieles getan werden müssen, um mit unserer Jugend dorthin zu kommen, wo wir sie haben möchten, wo wir unseres Erachtens stehen sollten, wo unsere Heraus­forderung auch in Zukunft gegeben sein wird.

 


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