BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 94

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

gen – oder nicht so, wie wir es uns wünschen. Es müssen auch sozialpolitische und kulturpolitische Projekte vorangetrieben werden, damit wir hier besser reüssieren können.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, dass es die Europäische Kultur­hauptstadt Linz verdient, im nächsten Jahr auch besucht zu werden. Ich glaube, dass wir mit dieser Institution und mit diesem Projekt wirklich eine einigende, eine euro­päisch einigende Aktion starten und bewegen können. Das möge wirklich gelingen in gemeinsamer Arbeit mit der Landeshauptstadt Linz, mit den kulturellen Kräften auch des Landes und des Bundes. Das ist mir ein großes Anliegen, das ich bei der Behandlung dieses Kapitels heute hier im Hohen Haus vorbringen will.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Geschätzte Frau Ministerin! Ich muss noch auf ein anderes Kapitel zu sprechen kommen, das mir am Herzen liegt. Wir haben nämlich genau vor einem Jahr in diesem Haus gemeinsam mit allen Fraktionen – Herr Kollege Todt ist, glaube ich, gerade nicht im Saal – eine Entschließung gefasst, eine Entschließung betreffend Ernennung des Donau Limes als Weltkulturerbe. Frau Bun­desministerin, ich gehe davon aus, dass Ihnen dieser einstimmig beschlossene Antrag, diese einstimmige Willensbildung dieses Hauses auch zur Kenntnis gebracht wurde. Es geht dabei darum, dass, während der römische Donau-Limes, was den trockenen Teil betrifft, also oberhalb der Donau von Hessen bis Bayern, bereits zum Weltkultur­erbe ernannt wurde, der anschließende Teil, der sogenannte nasse Limes, der Donau-Limes, noch immer auf diese Prädikatisierung wartet – aber genau diese auch verdient, denn wenn das für die Bundesrepublik Deutschland gilt, gilt das ebenso für unser Österreich. Ich glaube daher, es wäre sinnvoll, dieses Projekt in Österreich voranzu­treiben.

Wir haben uns eingehend damit beschäftigt, und es heißt in diesem Antrag – ich zitiere wörtlich –:

„Vor wenigen Jahren wurde die ehemalige Limes-Nordgrenze des Römischen Reiches von Großbritannien bis Bayern von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Obwohl die Donau zur Zeit des Römischen Reiches auch in den Bundesländern Oberöster­reich, Niederösterreich und Wien diese Funktion als Nordgrenze des Römischen Reiches erfüllt hat, wurde die österreichische Donau noch nicht bei der UNESCO für diese Prädikatisierung eingereicht. Von den Landeshauptleuten aller drei betroffenen Bundesländer liegen eindeutige Willenserklärungen für dieses Projekt vor. Bessere wissenschaftliche, kulturelle, touristische und wirtschaftliche Chancen für die betrof­fenen Bundesländer sind damit verbunden.“

Weiters heißt es in diesem Entschließungsantrag, der vor einem Jahr einstimmig beschlossen wurde:

„Es geht dabei noch um viel mehr: Nämlich aus der ursprünglich militärischen Anlage Limes ein ,Friedensdenkmal für Europa‘ zu machen. Ein Weltkulturerbe Limes soll für die Friedensidee als größte Sehnsucht der Menschheit Bewusstsein bilden. Damit soll ständig an den Frieden erinnert und durch konkrete Aktionen die Friedensidee erleb­bar, nachvollziehbar und deutlich gemacht werden: Die Donau – von der ehe­maligen Militärgrenze zum Europa-umspannenden Friedensdenkmal.“

Wir haben damals die Entschließung gefasst:

„Die Bundesregierung wird ersucht, innerhalb eines Jahres das Projekt ,Weltkulturerbe Donaulimes‘ vorzubereiten und bei der UNESCO um Aufnahme in die Welterbe-Liste anzusuchen.“

Mir ist das deshalb ein Anliegen, weil es, glaube ich, auch um das Selbstverständnis dieses Hauses geht: dass wir nicht nur ein Papier beschließen, sondern dass zumin-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite