17.36.59

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Ing. Norbert Hofer: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich darf mich zuerst für die sehr breite Unterstützung für die gesetzliche Verankerung der Schülerparlamente bedanken. Ich glaube, dass viele von uns schon die Möglichkeit hatten, einer solchen Tagung beizu­wohnen, und wir alle haben gesehen, welche Talente da an den Rednerpulten stehen. Ich denke aber, dass die gesetzliche Verankerung deshalb so interessant ist, weil das politische Talent weit über die rhetorischen Fähigkeiten hinausgeht.

Wir alle haben schon Politiker kennengelernt, die rhetorisch hervorragend sind, aber von denen wir wussten, dass hinter diesem rhetorischen Talent nicht das steckt, was man eigentlich im politischen Alltag benötigt. Um Politiker zu sein, braucht es viel mehr, da braucht es die Fähigkeit, einen guten Antrag zu entwickeln, der dem Land wirklich weiterhilft – oder in diesem Fall der Schülervertretung weiterhilft –, da ist es notwendig, alles daranzusetzen, um den Antrag auch wirklich durchzubringen, in vielen Einzel­gesprächen, aber auch damit umgehen zu können, wenn man einmal verliert und ein Antrag keine Mehrheit findet. Da braucht es viel Demut, viel Empathie und auch viel Erfahrung im Umgang mit der Niederlage. Ich glaube, jeder von uns hat wahrscheinlich auch schon einmal eine Wahl verloren – ich habe schon viele Wahlen verloren –, aber auch das ist eine Erfahrung, die man mitnehmen muss – und da eben die Erfahrung, einmal einen Antrag nicht durchzubringen.

Ich glaube, dass diese gesetzliche Verankerung der richtige Schritt ist, weil wir damit das Parlament aufwerten, weil wir die Anträge aufwerten. Ich freue mich sehr auf die Umsetzung und bin fest davon überzeugt, dass wir mit diesem Beschluss auch einen Beitrag dazu leisten, dass es letztendlich vielleicht noch mehr junge Talente schaffen, in der Politik Fuß zu fassen. Es wird immer schwieriger, junge Menschen zu begeis­tern, vor allem, wenn es darum geht, das wissen Sie alle, auch auf Gemeindeebene aktiv zu werden, Gemeinderäte zu finden, Bürgermeister, Bürgermeisterinnen zu fin­den, die sich das wirklich antun. Das ist nämlich gar nicht so leicht. Besten Dank. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

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