15.12

Bundesrat Ing. Eduard Köck (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zu­seher! Die vorliegenden Gesetzesänderungen sind sicher sehr, sehr gut, um diese Pandemie weiterhin so im Griff zu behalten, wie wir sie bis jetzt sehr gut im Griff behalten haben.

Kollege Spanring hat heute über Angstmache und Unwahrheiten geredet. (Bundesrätin Mühlwerth: Ja, aber das habt ihr ja zugeben müssen!) Ich möchte heute über Leichtsinn reden, über den Leichtsinn, der in diesen Aussagen ist, über den Leichtsinn von Hand­lungen wie Veranstaltungen gegen den Coronawahnsinn, über den Leichtsinn, der in solchen Aussagen steckt: Der Virus ist weg, der schwarz-grüne Coronawahnsinn bleibt!

Ich glaube, es gibt sehr gute Beispiele dafür, wie Leichtsinn sehr schnell zurückge­schlagen hat. Nehmen wir einmal Boris Johnson her, der am Anfang dieser Pandemie gesagt hat: Das ist ja alles gar nicht so arg, ich bin durch das Krankenhaus gegangen und habe jedem die Hand gegeben. Eine Woche später ist er im Krankenhaus gelegen. 14 Tage später war er froh, dass er wieder herausgekommen ist. Die Pubs in England werden Anfang Juli öffnen, sechs Wochen später als in Österreich.

Nehmen wir ein ganz aktuelles Beispiel aus dem Bereich des Sports. (Bundesrat Schreuder: Tennis!) Novak Đoković, Nummer eins der Tenniswelt, hat damals, als alle Länder gesagt haben, dass sie jetzt Großveranstaltungen nicht werden durchführen können, gesagt: Ich mache eine Adriachallenge mit verschiedenen Veranstaltungen am Balkan, eben mit Tennis. Am 13. und 14. waren dazu zwei Turniere in Serbien; beim ersten gab es noch einige Sicherheitsmaßnahmen, beim zweiten: 4 000 Besucher auf den Rängen (Zwischenruf bei der FPÖ), alle dicht gedrängt, danach großes Abfeiern der Sieger mit Partys. Dann gab es Kritik, und Đoković sagte: Das ist alles halb so schlimm in Serbien, das ist ganz gut gegangen. Letztes Wochenende war die nächste Ver­anstaltung in Zadar, Kroatien. Der Premierminister hat gesagt: Das wird eine Wahn­sinnswerbeveranstaltung für Kroatien und für Zadar werden, die Touristen werden wieder nach Kroatien kommen. Er hat sich mitten unter die Menschenmenge gesetzt – und danach kam der große Hammer: Einige Spieler sind infiziert, Đoković selbst und seine Frau sind infiziert.

Jetzt haben die Behörden alles Mögliche zu tun, um das Ganze wieder einzugrenzen. Der Premierminister steht unter großer Kritik, total unter Druck. Die Nachbarländer über­legen, die Grenzen zu Kroatien zu schließen, es ist also nichts aus dieser großartigen Werbung, die da angekündigt worden ist, geworden. Đoković wurde vom Hero zum Zero, er ist der große Buhmann, und die Serie wurde abgebrochen.

Wir haben in Österreich auch eine derartige Serie im Tennis – sie wird unter Einhaltung aller Regeln, die jetzt aufgestellt worden sind, abgehalten und sie kann auch zu Ende gespielt werden. Da sehen wir den großen Unterschied im Handeln: verantwor­tungs­volles Handeln oder leichtsinniges Handeln. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Ich bin froh, dass wir in Österreich eine so tolle Regierung haben, die so verant­wortungs­voll handelt, dass wir international ein derart gutes Image haben, dass wir einen Som­mertourismus haben werden, dass sich unsere Wirtschaft erholen kann und dass es im Land wieder bergauf geht. (Bundesrätin Mühlwerth: ... könnt nicht ewig alles runter­fahren! Die wird sich noch länger nicht erholen!) Wir brauchen keinen Leichtsinn. Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

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