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Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Zwei Bemerkungen, Hohes Haus, muss ich noch anbringen. Herr Leinfellner, ich bin als Politiker auch jemand, der im Leben steht. Ich lebe nicht auf 400 Quadratmeter Wohnflä­che, ich weiß sehr wohl, dass es eine schwierige Situation darstellt, wenn Menschen Homeschooling und Homeoffice machen. Was Sie schuldig geblieben sind – Sie haben gesagt, es sind lauter überzogene Maßnahmen –: Welche Maßnahmen wären eigentlich die richtigen gewesen? – Das habe ich vermisst.

Frau Gruber, Ihrem Sohn richten Sie bitte nicht nur schöne Grüße aus, sondern auch, dass praktische Übungen in der 1. Klasse der Sekundarstufe II in der HTL stattfinden, unter hygienischen Bedingungen. Praktische Übungen können bekanntlich nicht über Distancelearning und digitale Medien abgewickelt werden, aus diesem Grund finden sie statt.

Fördern ohne Stigmatisierung ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich glaube, die beste Antwort darauf ist: Die Aktionen, die man setzt, müssen so fesch, so schick, so gut sein, dass Schüler und Schülerinnen gerne hingehen. Die Sommerschule war so etwas. Sie ist un­glaublich gut angenommen worden und hat überhaupt keinen stigmatisierenden Effekt gehabt. Wir haben zwar bestimmte Schülergruppen bevorzugt, alle anderen aber haben gesagt: Schade, ich wäre auch gerne dort gewesen! – Das war keine Stigmatisierung. (Beifall bei der ÖVP.)

Frau Gruber, auch noch zu Ihrem Punkt – ich möchte das nur klarstellen, deswegen habe ich mich auch zu Wort gemeldet: nicht, um unbedingt recht haben zu wollen, son­dern nur, um klarzustellen –: Die Antigentestung richtet sich nicht nur an Lehrer, sondern natürlich auch an das Verwaltungspersonal, an alle Personen, die etwas mit der Schule zu tun haben, und natürlich auch an die Elementarpädagogen und ‑pädagoginnen. Das ist eine ganz wichtige Botschaft. Ihr öffentliches Votum hat Kraft, tragen Sie das bitte weiter, denn ich halte es für eine extrem wichtige Sache, dass vielleicht jene, die ganz unentdeckt infiziert sind, die nichts davon bemerken, aus einer Infektionskette herausge­nommen werden können oder sich selbst herausnehmen!

Tragen Sie also bitte diese Nachricht weiter, und ich nehme dafür Ihre Nachricht mit, dass die Elementarpädagoginnen und -pädagogen öffentliche Aufmerksamkeit brau­chen! Ich bin mir dessen absolut bewusst. Sie wissen um die schwierige kompetenz­rechtliche Frage, wer da was zu sagen hat. Nichtsdestotrotz richten sich alle unsere Ak­tivitäten auch daran aus, ihnen einen gesellschaftlichen Stellenwert zu geben, weil sie letztlich der Gesellschaft unglaublich viel zurückgeben. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

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