12.25

Bundesrat Markus Leinfellner (FPÖ, Steiermark): Frau Präsident! Hohes Haus! Werte Zuhörer! Liebe Österreicher! Gerade Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stehen nach mehr als einem Jahr Coronapolitik vor enormen psychischen Herausforderun­gen. – Das ist der erste Satz im Antrag, und diesen Satz können wir wohl alle unter­schreiben. Jugendliche, die nicht mehr wissen, wie es weitergeht, Jugendliche, die ohne Präsenzunterricht ihre Klasse absolvieren mussten, Jugendliche, die ihre Geburtstage alleine gefeiert haben, Jugendliche, die Ostern und Weihnachten ohne Großeltern ver­bracht haben und vieles, vieles mehr – ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, Ju­gendliche wurden tatsächlich von diesen völlig überzogenen Maßnahmen einer türkis-grünen Bundesregierung drangsaliert. Das steht außer Frage. (Beifall bei der FPÖ.)

Und ja, es steht auch außer Frage, dass das Betreuungsangebot für unsere Kinder und Jugendlichen ausgebaut werden muss. Der einzige Peak, den wir in den vergangenen Monaten gehabt haben, war jener in den Kinderpsychiatrien, meine sehr geehrten Da­men und Herren. Sich jetzt hierherzustellen und sich eine kleine, kleine Splittergruppe herauszupicken, das ist nicht nur populistisch, sondern völlig fehl am Platz, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Warum führt man diesen Antrag nicht zu Ende, nämlich genau so, wie er begonnen worden ist? Man zählt die Probleme im ganzen Coronawahnsinn auf – und bezieht sich dann aber nur mehr auf einen kleinen Teil der Bevölkerung; dann führt man darin noch das Trevor-Project an, ein Mottenkistenprojekt, möchte ich fast sagen, aus dem Jahr 1998. Heute sind wir im Jahr 2021 angekommen, und deswegen möchte ich Ihnen auch einen Antrag aus der letzten Sitzung des Voitsberger Gemeinderats nicht vorenthalten – das ist nämlich etwas Aktuelles und nicht mehr als 20 Jahre alt –: Der Gemeinderat wird aufgefordert, die rasche, flächendeckende Ausweitung eines kostenfreien psychologi­schen und psychotherapeutischen Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungsangebots sicherzustellen. Dabei ist es notwendig, auf die Versorgung von Kindern und Jugendli­chen besonderes Augenmerk zu legen. – Zitatende.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, was glauben Sie, welche Fraktion diesen An­trag abgelehnt hat? – Die FPÖ war es nicht. Die ÖVP war es auch nicht, auch nicht die Grünen, und die Kommunisten haben diesen Antrag gestellt. Es war die SPÖ, die diesen Antrag abgelehnt hat, nämlich genau jene, die sich heute hierher ans Pult stellen und diesen populistischen Antrag stellen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ. – Ah-Rufe bei der ÖVP.)

Ich würde fast sagen: Dieser Antrag ist ja nicht nur weltfremd, der ist jetzt wirklich dis­kriminierend, denn der befasst sich nur mit einer kleinen Splittergruppe der Bevölkerung, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist mir völlig egal, ob ein Manderl auf ein Manderl steht, ein Weiberl auf ein Weiberl oder ein Manderl auf ein Weiberl, ja, das ist mir völlig egal, aber mit diesen gesamten LGBTIQ- und LGBTIQ-Plus-Dingen kann ich einfach nichts mehr anfangen. Wir übergehen Straßenverkehrsordnungen, malen, wie ich es gerade wieder gesehen habe, Regenbogen statt Zebrastreifen, wir ersetzen das Ampelmännchen durch Ampelweibchen – ja, liebe Kollegen, das sind ja alles Farcen, die völlig weltfremd sind und in mein Weltbild nicht mehr hineinpassen. (Beifall bei der FPÖ.)

Aber ja – das möchte ich abschließend schon sagen –, das psychosoziale Beratungs­angebot muss auf jeden Fall ausgebaut werden, aber für alle Kinder und Jugendlichen und nicht nur für eine kleine Splittergruppe. Bei diesen Anträgen kommt es mir immer so vor, dass ich mich bald schon rechtfertigen muss, dass ich als Manderl auf ein Weiberl stehe, ja, oder nicht das typische Familienbild Ihrer Fraktion darstelle. – Vielen Dank, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ sowie Bravoruf des Bun­desrates Steiner.)

12.30

Vizepräsidentin Mag. Christine Schwarz-Fuchs: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Marco Schreuder. Ich erteile ihm dieses. – Bitte.