1851/J-BR BR
Eingelangt am:25.07.2001

ANFRAGE


 
der Bundesräte Prof. Konecny
und Genossinnen
an die Vizekanzlerin und Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport
betreffend eigenartige Aufgeregtheiten
Nachdem am Freitag, 20. Juli 2001, in beinahe allen Zeitungen über den entnervten Auftritt
der Vizekanzlerin und Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport in der
Fragestunde des Bundesrates berichtet wurde, muss man nun am Montag, 23. Juli 2001, den
Zeitungen entnehmen, dass die Vizekanzlerin diesmal wutentbrannt ein Hotel verlassen habe,
das ihren Bedürfnissen scheinbar nicht gerecht wurde:

Susanne Riess - Passer hat offenbar eine Vorliebe für noble Unterkünfte. Das Hotel
"Mercure" in Bregenz, wo für ihren Festspielbesuch ein Zimmer gebucht war,
entsprach nicht den Wünschen der Vizekanzlerin. "Wutentbrannt" habe sie das Haus
verlassen, so der Hoteldirektor. Riess - Passer residierte dann im noblen "Deuring
Schlössle". Anderen Ministern genügte das "Mercure".
Immer ist irgendwer verärgert: ......, heuer ist es Vizekanzlerin Susanne Riess -
Passer (FP). Sie habe wutentbrannt das Hotel "Mercure"
verlassen, in dem die Landesregierung ein Zimmer für sie gebucht hatte, berichtete
ein irritierter Hotel - Direktor Franz Schlatter. Sie sei offenbar mit der Qualität
des Zimmers nicht zufrieden gewesen. Den Regierungs - Kollegen Martin Bartenstein und
Benita Ferrero - Waldner (beide VP) genügte die Qualität, sie blieben.

Nunmehr wurde als Reaktion auf diesen peinlichen Auftritt von Landesstatthalter Gorbach
versucht, mit einer scheinbaren Doppelbuchung Nebel über die Angelegenheit zu legen. Doch
peinlich, peinlich: Diese Doppelbuchung wurde von Vertretern des Landes Vorarlberg
richtiggestellt und folgende Sachverhaltsdarstellung veröffentlicht:

"Land stellt richtig: Keine Doppelbuchung für Riess - Passer

Utl.: "Aussage von LSth. Gorbach in Samstag - VN ist falsch" =

Bregenz (VLK) - "Es hat im Zuge der Eröffnung der
Bregenzer Festspiele für Vizekanzlerin Susanne Riess - Passer
keine doppelte Hotelbuchung gegeben". Auf diese
Richtigstellung bzw. Sachverhaltsdarstellung legt Kuno
Bachstein vorn Protokoll des Landes Wert. ****

Laut Landes - Protokoll wurde für die Vizekanzlerin, wie für
alle anderen Ehrengäste auch, ein Vier - Stern - Zimmer und keine
Suite gebucht. Bachstein: "Die Zimmerreservierung im Hotel
"Mercure" erfolgte konkret im Auftrag und Einvernehmen mit
Renate Hödl - Bernscherer vom Büro der Vizekanzlerin".
Der Umzug von Vizekanzlerin Riess - Passer vom Hotel
"Mercure" in ein Suite im "Deuring Schlössle" erfolgte ohne
vorherige Buchung. Laut "Deuring - Schlössle" war dort nämlich
weder vom Land noch von einer anderen Stelle eine Buchung für
Riess - Passer vorgenommen worden. Es wird festgestellt, dass
das Doppel - Buchungsargument von Landesstatthalter Hubert
- in den Samstag - VN schlichtweg falsch ist."

Aus Sorge um die Vizekanzlerin und Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport
richten die unterzeichneten Bundesräte richten daher an die Vizekanzlerin und
Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport nachstehende
 

Anfrage:


1. Ohne Gegenstand der Vollziehung zu sein, nur um Ihnen die Möglichkeit zur
Richtigstellung zu geben:
Stimmen die Zeitungsberichte über Ihren wutentbrannten Abgang im Hotel Mercure
und was hat Ihre Stimmungslage ausgelöst?
2. Wer hätte die Kosten für Ihre Übernächtigung in Bregenz im Hotel Mercure
getragen?
3. Wie hoch wären diese gewesen?
4. Wer trägt die Stornokosten, die durch Ihren Abgang ausgelöst wurden?
5. Wer trägt die Kosten für die Übernächtigung im Hotel Deuring Schlössle?
6. Wie hoch sind diese?
7. Von wie vielen Mitarbeiterinnen wurden Sie begleitet?
8. Welche Nächtigungskosten sind für diese in welchem Hotel angefallen?
9. Wie sind Sie nach Bregenz angereist?
10. Welche Kosten sind für Sie und Ihre Begleitung daraus entstanden?
11. Wie sind Sie von Bregenz abgereist?
12. Welche Kosten sind für Sie und Ihre Begleitung daraus entstanden?
13. Haben Sie mit Landesstatthalter Gorbach Kontakt aufgenommen, damit er diese
scheinbare Doppelbuchung zur Verdeckung des wahren Sachverhaltes der
Öffentlichkeit bekannt gibt?
14. Wenn nein, wie erklären Sie sich die Aussagen Gorbachs?
15. Halten Sie Ihren Auftritt mit der Würde einer Vizekanzlerin der Republik Österreich
für vereinbar?

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