2006/J-BR BR


Eingelangt am: 25.07.2002

Anfrage

der Bundesräte Prof. Konecny
und Genossinnen

an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Cocktail-Empfänge

Die Förderung der klein- und mittelbetrieblichen Struktur der heimischen Wirtschaft ist von
besonderer Bedeutung vor allem auch in Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.
Sinnvolle Initiativen in diesem Bereich sind daher zu begrüßen. Problematisch wird es dann,
wenn Veranstaltungsserien eines Bundesministers, die vorgeblich der Information der KMU
dienen sollen, vom Anschein begleitet sind, es könnten auch parteipolitische Zielsetzungen
damit verfolgt werden.

Dies ist um so bedeutsamer, wenn es sich nicht um den eigentlich zuständigen Minister
handelt. Bis dato war es in erster Linie Aufgabe des Wirtschaftsministers, sein Augenmerk
den KMU zu widmen. Nunmehr hat jedoch der Bundesminister für Finanzen offenbar diese
Agenden übernommen. Unter dem Titel "Wir haben Zukunft! Gemeinsam zum Erfolg" findet
derzeit eine Veranstaltungsserie statt, die unter anderem auch Cocktail-Empfänge umfaßt und
in deren Kamen Firmen wie Microsoft "Businesslösungen aus erster Hand" präsentieren.

Die unterzeichnete Bundesräte stellen in diesem Zusammenhang daher an den Bundesminister
für Finanzen folgende

Anfrage:

1. Wann hat in der Bundesregierung der Übergang der KMU-Agenden an das
Bundesministerium für Finanzen stattgefunden?


2. Wurde Bundesminister Bartenstein darüber informiert?
Wer hat die gegenständliche Kampagne gestaltet?

4. Ging der Gestaltung der gegenständlichen Kampagne eine öffentliche Ausschreibung
voraus?


5. Wer ging als Sieger aus dieser Ausschreibung hervor?
6. Wie hoch ist das Honorar für die Gestaltung und Durchführung dieser Kampagne?

7. Wie hoch sind die Gesamtkosten der gegenständlichen Initiative unter Einbeziehung der
Internetkampagne www.gemeinsam-zum-erfolg.at?

8. Welcher Personenkreis wurde/wird mit einer "Persönliche Einladung von
Finanzminister Karl-Heinz Grasser" zu den Cocktail-Empfängen geladen?


9. Wer entscheidet über die Zusammensetzung der Einladungslisten?

10. Welche Erklärung gibt es dafür, dass Geschäftsführer/Vorstände wichtiger heimischer
KMUs nicht eingeladen wurden?


11. Wie hoch sind die Kosten der Cocktail-Empfänge im einzelnen?
12. Wer hat diese Kosten zu tragen?
13. An welchen konkreten Orten finden/fanden diese Cocktail-Empfänge statt?

14. Hat der Ministerrat bezüglich der gegenständlichen Kampagne sowie der Cocktail-
Empfänge einen Beschluß gefaßt?

15. Mit welchen Regierungsmitgliedern wurde die gegenständliche Kampagne besprochen
bzw. abgestimmt?

16. Nach welchen Gesichtspunkten wurde die Unternehmen ausgewählt, die sich anläßlich
der Cocktail-Empfänge präsentieren?


17. Wer hat die Entscheidung zur Teilnahme von Microsoft getroffen?
18. Wurden auch andere Softwareunternehmen eingeladen, sich zu präsentieren?

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