Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 209

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davon ist Schutzwald. Die Betriebe des Hauptverbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs, in diesem sind Betriebe mit über 200 Hektar organisiert, besitzen an die 32 Prozent der Waldfläche. Der Rest, nämlich zirka 53 Prozent, sind Klein- und Mittelbesitzungen.

Aus dieser Struktur ist unschwer zu ersehen, daß Lösungen nicht einfach zu finden sein werden und vor allem regional maßgeschneidert sein müssen. Dem Bund kommt dabei die sehr wichtige Rolle zu, klare, überschaubare und praxistaugliche Rahmenbedingungen für alle zu schaffen.

Meine Damen und Herren! Aufgrund unseres Initiativantrages hat es einige Wortmeldungen gegeben. Eine, die mich besonders positiv stimmt, war eine Aussendung des Hauptverbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs, der – ich zitiere wörtlich –: einer gezielten und geordneten Öffnung positiv gegenübersteht, sofern eine Vertragsbasis geschaffen wird, wobei Haftung und Versicherung geklärt werden. – Ich bin völlig der gleichen Meinung. (Abg. Schwarzenberger: Dazu stehen wir!)

Abschließend möchte ich zusammenfassen. (Abg. Schwarzenberger: Wir haben in Salzburg 2 600 Kilometer Radwege!) Ist schon gut! Wenn wir das gesetzlich regeln, dann bekommen wir keine Schwierigkeiten. Sprechen Sie mit Ihrem Herrn Bundesminister Ditz, er wird Ihnen ebenfalls sagen, daß dieses Problem gelöst werden muß.

Ich kann aus eigener Erfahrung aufgrund zahlreicher Gespräche mit Fachleuten sagen, daß wir in Zukunft einiges leisten müssen, da wir in diesem Bereich Marktchancen für den Tourismus haben. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Khol: Super!) Ich danke für Ihre Zustimmung, Herr Klubobmann.

Um die Haftungsfragen auf Forstwegen und für das Bergradeln zu lösen, müssen sich Forstbesitzer, Gemeinden und Tourismusvertreter an einen Tisch setzen. Es geht darum, maßgeschneiderte Modelle für jede Region zu entwerfen und umzusetzen. Rechtsunsicherheit muß vermieden und Rechtsfolgen müssen klar definiert werden. Ich lade alle Fraktionen zur Zusammenarbeit ein, damit wir in nächster Zeit das Problem im Interesse der Radfahrer, der Wirtschaft und des Tourismus lösen können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

0.13

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Die nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Horngacher. – Bitte, Sie haben das Wort.

0.13

Abgeordnete Katharina Horngacher (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Der Landwirtschaftsbericht 1994 ist ein interessantes und mittlerweile historisches Dokument darüber, wie es der Landwirtschaft in Österreich vor dem EU-Beitritt ergangen ist. Inzwischen ist vieles geschehen: Die GATT-Verhandlungen beginnen zu greifen, und der EU-Beitritt hat stattgefunden.

Durch die unerwartet hohen Preiseinbrüche setzen gerade jetzt bei den Bauern im Berggebiet konkrete und auch gerechtfertigte Existenzängste ein. Preisrückgänge bei Milch, Mast- und Zuchtvieh zeigen den Bauern, daß sie auch in Zukunft vom Erlös ihrer Produkte kein entsprechendes Einkommen mehr erwirtschaften können. Andere Leistungen der Bauern im Berggebiet, wie die dauerhafte Sicherung der alpinen Siedlungen, die nachhaltige Pflege der Landschaft, der Wälder, der Erholungsräume, der hochalpinen Regionen, werden finanziell kaum abgegolten.

Wichtig für die Erhaltung der bäuerlichen Familienbetriebe im Berggebiet sind daher die Einführung eines Sockelbetrages, die konsequente Umsetzung des Europaabkommens der Regierungsparteien sowie die ausreichende Dotierung der für die Land- und Forstwirtschaft vorgesehenen Förderungsmaßnahmen auch im Hinblick auf die optimale Inanspruchnahme der EU-Kofinanzierung. Die Fortsetzung der Ökologisierung der Agrarproduktion, die Schaffung wettbewerbsfähiger Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen und eine wirksame Bildungsarbeit im ländlichen Raum müssen forciert werden.


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