kleinen Mann nur als einen Mann der Österreichischen Volkspartei. In Anbetracht der Verhältnisse bei der ÖVP bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, wohin er wirklich gehört.
Meine Damen und Herren! Eines ist klar: Dieser Mann, der angeblich der Österreichischen Volkspartei, also der gleichen Partei wie Klubobmann Khol angehört, sagt: Dieses Papier ist indiskutabel. Er sagt: Die Quote wird durch die Familienzusammenführung bestimmt und nicht mehr die Familienzusammenführung durch die Quote. – Das steht in völligem Gegensatz zu allem, was uns Klubobmann Khol heute hier berichtet hat und was ministeriumsintern in Form von Papieren vorhanden ist. Es gibt umfangreiche Konvolute, Herr Kollege Khol, in denen sich die Beamten des Innenministeriums dazu äußern. Sie kennen ja dieses Innenministerium unter dieser Führung: Die Beamten trauen der Opposition mehr als dem Minister. Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Diese Papiere besagen, daß die "Aufenthaltsertrotzung" laut diesem Khol-Einem-Paket oder Einem-Khol-Paket dazu führt, daß sich – um nur ein Beispiel zu nennen – die Zahl der illegal über die grüne Grenze einreisenden Asylanten um eine Zehnerpotenz erhöhen wird. Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Sie wird sich um eine ganze Zehnerpotenz erhöhen. Und dann sagt uns Kollege Khol – und Kiss hat das auch noch gesagt –, daß die Österreichische Volkspartei darum gekämpft hat, daß nicht noch Schlimmeres gekommen ist, so nach dem Motto: Es hätte alles noch viel ärger kommen können: Die multikulturelle Gesellschaft hätte nicht erst in einem Jahr, sondern bereits in einer Woche ausbrechen können.
Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Sie dürfen das nicht als politischen Erfolg feiern! Sie sind in dieser Koalition in einer für Ihre Wählerschaft wesentlichen Frage, aber darüber hinaus auch in einer für ganz Österreich wesentlichen Frage staatspolitisch verantwortungslos umgefallen! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Das werden Ihnen alle Mitbürger, die heute auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, nach einer Wohnung oder nach Kindergartenplätzen sind, vorrechnen.
Verlassen Sie sich darauf: Daß Sie dann auch noch die Kühnheit besitzen, dafür das Urheberrecht beanspruchen zu wollen, darüber wird sich der Bundeskanzler freuen. Denn er hat heute – und das werden wir auch noch ein bißchen hervorstreichen müssen – mit der Klarstellung: All das kommt im Herbst!, jenen Offenbarungseid geleistet, den wir hören wollten. – Der Bundeskanzler sagt hier: Das kommt im Herbst. Es wird noch ein paar Gespräche mit Herrn Verzetnitsch – der sich heute nobel verschwiegen hat – und auch ein paar Gespräche mit Frau Hostasch – die sich ebenfalls verschwiegen hat –, außerdem wahrscheinlich noch ein paar Gespräche mit dem einen oder anderen Landespolitiker geben, aber dann hat es sich. Das kommt im Herbst. – Das hat Vranitzky gesagt. Und das heißt, daß dieses Drohpaket im Herbst auf die österreichische Bevölkerung zukommt! (Abg. Dr. Haider: Man weiß zwar nicht, wieviel es kostet, aber es kommt!) Das weißt man nicht. Aber das interessiert ihn auch nicht.
Wir halten im Parlament Enqueten über die Kosten von Gesetzen ab. Der Bundeskanzler sagt: Wir stellen überhaupt keine Berechnungen an, was das kostet. Wir wollen überhaupt nicht wissen, was das kostet. 153 000 Zuwanderungen – vorsichtig geschätzt von Herrn Sausgruber, der laut Herrn Khol keine Ahnung hat – werden uns einen Haufen Geld kosten. Aber davon will der Bundeskanzler nichts wissen!
Meine Damen und Herren! Die österreichische Bevölkerung wird sich dagegen auch im Herbst zur Wehr setzen, verlassen Sie sich darauf! Sie können jetzt wieder larmoyant diskutieren, jammern und lamentieren. Wir werden auch im Herbst noch in der Lage sein, Ihnen das mit einer plebiszitären Initiative abzustellen. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Sie werden das mit der österreichischen Bevölkerung nicht durchführen können, was Sie geplant haben und was der Bundeskanzler augenscheinlich bis heute nicht aufzugeben bereit ist! (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen.)
Meine Damen und Herren! Das wird sich nicht so abspielen, wie Sie sich das vorstellen! Und daß Sie sogar multikulturelle Träume hinsichtlich gewisser Bevölkerungsgruppen aus der Türkei haben, meine Damen und Herren, bei denen es bereits ins Terroristische geht, hat sich die Österreichische Volkspartei offenbar bis heute überhaupt noch nicht zu Gemüte geführt. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kier. )