Meine Damen und Herren! Ich muß mich sehr kurz halten, da die Zeit leider sehr knapp ist. Wir haben heute die Berichte gehört, und wir haben auch – Gott sei Dank, darf ich sagen – den neuen Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten gehört. Ich glaube, Sie konnten einiges von seinem Sach- und Fachverstand und auch seinen gesunden Menschenverstand heraushören. Dafür danke ich ihm herzlich, und ich wünsche dem neuen Minister alles Gute in seinem Amt. Ich glaube, er kann auch mit dem Herrn Finanzminister gut zusammenarbeiten. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Eine realistische Sicht tut uns allen gut. Wir wollen gar nicht sagen, da ist alles in Ordnung, es wird alles gut laufen, aber wir brauchen auch nicht nur schwarzzumalen, denn wir haben an und für sich noch ganz gute Voraussetzungen, die wir mit einbringen können.
Meine Damen und Herren! Wir liegen laut OECD-Statistik in Europa mit unserem Bruttoinlandsprodukt an vierter Stelle und weltweit, auch unter Berücksichtigung der Kaufkraftparitäten, an siebenter Stelle. Für ein kleines Land wie Österreich ist das ein hervorragender Platz, an dem wir uns befinden. Das sollten wir nützen. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir haben also einige Vorteile, die wir einbringen können. Wir können auch mit guten Zahlen hinsichtlich der Inflationsrate aufwarten. Wir liegen hier an vorderster Stelle im Vergleich zu allen anderen, wir liegen auch viel besser als der OECD-Durchschnitt. Wir haben noch immer gute Arbeitslosenzahlen, und auch diesbezüglich ist es wesentlich, daß wir im untersten Bereich liegen. (Abg. Haigermoser: Nur wegen der Frühpensionen, Herr Präsident!)
Dieses Thema belastet uns sicher, das ist gar keine Frage.
Meine Damen und Herren! Zur Sicherung der Zukunft brauchen wir aber auf alle Fälle Optimismus. Diesen bräuchten wir aber grundsätzlich. Ich sage Ihnen noch etwas: Wir wissen, daß manches in Ordnung gebracht und verbessert werden muß. Wir wissen, daß wir bei der Entbürokratisierung hinten nach sind, das ist ein wesentlicher Punkt. Wir haben viel zu hohe Lohnnebenkosten, das wissen wir auch, und da müssen wir den Hebel ansetzen. Wenn wir uns bemühen, den Hebel im negativen Bereich anzusetzen, dann werden wir es auch schaffen, noch besser zu werden, als wir es schon sind. (Beifall bei der ÖVP.)
Lassen Sie mich noch ein Beispiel erwähnen, weil wir so viel von der Exportoffensive reden. Gott sei Dank hat Minister Farnleitner in diesem Zusammenhang hervorragende internationale Kenntnisse, denn das ist gerade jetzt so wichtig und wesentlich. Und ich bin überzeugt davon, er wird sein Fach- und Sachwissen ganz besonders einbringen.
Meine Damen und Herren! Ich möchte Ihnen noch eines sagen: Ich war in den letzten drei Monaten in sechs Ländern: beim Haupthandelspartner Deutschland, aber auch in Südafrika, in Zimbabwe, in Bosnien, in Tunesien und in den letzten drei Tagen in der Türkei, einem der wichtigsten Handelspartner. (Abg. Haigermoser: Bist viele Kilometer geflogen!) Richtig, aber im Interesse der österreichischen Wirtschaft, lieber Herr Kollege, nur damit Sie das wissen. (Beifall bei der ÖVP.) Was habe ich dort gehört? Ich darf Ihnen eines sagen, Herr Kollege: In der Türkei war es durch die hervorragende Vorbereitung der beiden Außenhandelsdelegierten in Ankara und in Istanbul möglich, daß in dieser kurzen Zeit über 500 Kontaktgespräche zwischen den Firmen und über 16 Behördengespräche geführt werden konnten. Es war eine hervorragende Wirtschaftsmission, die sich auch in Aufträgen umsetzen wird. Das ist das Wesentliche, nur bekommt man den Auftrag nicht gleich in die Tasche gesteckt, das muß man auch sagen, wobei Siemens gestern einen Vertrag unterschrieben hat, der kein geringer ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Das ist Exportoffensive in der Praxis, und wir werden daran arbeiten und uns nicht durch unnötige Bemerkungen, die Sie dazu machen, daran hindern lassen. Man schätzt die Qualität der österreichischen Wirtschaft sehr. In jedem Land können Sie hören, daß man die Qualität der Produkte, die Qualität der Dienstleistungen und die Verläßlichkeit der Österreicher schätzt. Das ist wesentlich, und mit diesen Voraussetzungen werden wir auch in Zukunft bei einer positiven Stimmung die Wirtschaft weiter kraftvoll entwickeln. Das ist unsere Aufgabe.