Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 43. Sitzung / Seite 68

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Herr Abgeordnete Wurmitzer hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, ich erteile Ihnen das Wort. Redezeit: 2 Minuten. Beginnen Sie die Berichtigung mit jenem Sachverhalt, dem Sie Ihre Version gegenüberstellen wollen.

14.46

Abgeordneter Georg Wurmitzer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Von dieser Stelle aus wurde soeben die Behauptung in den Raum gestellt, der Vorstandsdirektor der Österreichischen Verbundgesellschaft, Dr. Haider, hätte die Behauptung aufgestellt, daß die beiden Kraftwerksprojekte Lambach und Theiß ein volkswirtschaftlicher Unsinn seien.

Diese Darstellung ist vollkommen unrichtig. Eine derartige Feststellung wurde nie getroffen, und es hat auch keinerlei Aussagen des Vorstandsdirektors Dr. Haider gegeben, die einen derartigen Rückschluß zulassen würden. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Wabl: Zu einer Erwiderung!)

14.47

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Keppelmüller. – Bitte, Herr Abgeordneter. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten.

14.47

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Peter Keppelmüller (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Obwohl ich auch nur 5 Minuten Zeit habe und gern zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung reden möchte, doch eine Vorbemerkung zur Problematik des Nationalparks und der Kraftwerke.

Ich freue mich natürlich auch, daß dieser Nationalpark Hainburg jetzt zumindest in einem brauchbaren Ansatz entstanden ist und sich vermutlich weiterentwickeln wird, möchte aber doch sehr deutlich sagen, daß ich mich dagegen wehre – und das schon wiederholt –, daß man Hainburg mit Lambach verquickt, also eine Au im wesentlichen mit einem Maisfeld. Ich glaube, Kollege Anschober hat sogar gemeint, man werde auch einmal das Schutzgebiet Lambach feiern. Da werden wir viele Schutzgebiete bekommen, wenn wir die Maisfelder von Österreich unter Schutz stellen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte aber nicht verhehlen – Vorsicht mit dem Applaus! –, daß ich aus ökonomischen Gründen natürlich auch gegen dieses Kraftwerk Lambach bin (Zwischenruf des Abg. Mag. Kukacka ), und ich meine, gerade in Oberösterreich, wo wir im Tourismus zunehmend Defizite haben, wäre es natürlich schön, Kollege Kukacka, dieses Geld für den Denkmalschutz einzusetzen. Das würde uns wesentlich mehr Arbeitsplätze bringen, und Sie hätten dann auch viel mehr Möglichkeiten in Ihren Medien, in lokalen Fernsehsendern über Erfolge zu berichten. (Abg. Schwarzenberger: Kollege Keppelmüller! Kaprun ist die größte Fremdenverkehrsattraktion in Salzburg! Das Kraftwerk Kaprun!) Ich glaube aber, daß man einer Illusion nachhängt, wenn man meint, daß das Kraftwerk Lambach eine Fremdenverkehrsattraktion werden würde, Kollege Schwarzenberger. Man soll immer – sowohl Grün als auch Schwarz – die Kirche im Dorf lassen.

Ein bißchen belustigt hat mich Kollege Wenitsch. Kollege Brix hat ja diese Doppelbödigkeit der Freiheitlichen Argumentation bereits aufgezeigt: auf Bundesebene für den Nationalpark und sogar dringend, aber an Ort und Stelle – Kollege Wenitsch war heute ganz schaumgebremst; er hat bei Versammlungen dort schon ganz anders gesprochen – mehr oder minder dagegen. Kollege Wenitsch hat gemeint, so lange mit den Bürgern kein Einvernehmen erzielt wird, ist dieses Thema im Parlament nicht spruchreif. Er irrt! Wir sprechen heute darüber, und den Nationalpark gibt es. Das ist also bereits spruchreif. (Abg. Dr. Graf: Sie wissen nicht, was "spruchreif" ist!) Vielleicht können Sie mir das dann in einem Privatissimum erklären, Herr Kollege. (Abg. Dr. Graf: Ich werde mich bemühen!) Ich bin ja leider nur ein Chemiker, und Sie sind, glaube ich, Jurist. Sie sind da sicher etwas gefinkelter. (Abg. Dr. Graf: Wir werden uns beide bemühen!) Genau.

Zur ökologischen Gesamtrechnung, zum Antrag, der von Kollegen Barmüller initiiert worden ist. Wir haben bereits am 12. März 1988 eine Entschließung gefaßt, die dahin ging, die volks


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite