Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 44. Sitzung / Seite 122

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Kollegen Krüger immer abgeht – auch wenn er so seriös zu sprechen versucht wie heute (Abg. Dr. Partik-Pablé: Der ist immer seriös, Frau Kollegin!) –, ist, daß der künstlerische Aspekt im Vordergrund steht. Aber wahrscheinlich ist das für ihn so schwierig, weil er den künstlerischen Aspekt ganz anders einschätzt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir warten gespannt auf die Ergebnisse des Hearings, und wir warten dann gespannt – und da bin ich ganz beim Kollegen Morak – auf rasche Ergebnisse, die dann auch auf der bundesgesetzlichen Ebene umgesetzt werden müssen.

Abschließend, Herr Bundesminister, habe ich noch eine Frage – das ist jetzt unabhängig vom Bundestheaterverband, aber weil wir die Gelegenheit haben, Sie heute bei uns zu haben –: Ist das, was mit den zu Recht protestierenden Schriftstellerinnen und Schriftstellern bezüglich der Themen Steuern, Stipendien, Preise vereinbart wurde – gestern war ja, glaube ich, Ministerrat –, jetzt auch, so wie versprochen, sozusagen in Gesetzesform gegossen worden und auch in den Ministerrat eingebracht worden? Ich habe es selber nicht nachrecherchiert, aber es würde mich interessieren, ob Sie persönlich und die Beamten Ihres Hauses sich auch an Zusagen oder Versprechen, die gemacht werden, halten. (Bundesminister Dr. Scholten: Meistens!) – Ich habe nicht gesagt, daß das nicht passiert. In diesem Fall wäre es die Probe aufs Exempel wert. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei den Grünen.)

16.58

Präsident Dr. Heinz Fischer: Das Wort erhält Herr Abgeordneter Dr. Cap.

16.58

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Heute mögen wir uns, das ist fast wie eine Versöhnungsversammlung. Wir fallen uns um den Hals, es gibt ein Tête-à-tête des bislang kritischsten ÖVP-Kultursprechers mit dem Minister. Da könnte ich fast sagen: Warum erst jetzt?, das hätte auch schon früher stattfinden können.

Aber wenn es der Sache dient, ist das natürlich äußerst positiv, und daher sollte man in dieser Stimmung dann auch im Kulturausschuß weiterarbeiten. Nach diesem Hearing sollten wir dann wirklich versuchen, da etwas weiterzubringen. Denn die Problemstellung ist seit längerem bekannt und berührt ja auch sehr prinzipiell die Frage, ob bezüglich der Marktfähigkeit von Dienstleistungseinrichtungen innerhalb der Theater im Rahmen des bestehenden Systems wirklich Fortschritte erzielt werden können. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Und ich denke – und da würde ich tendenziell auch dem Kollegen Morak zustimmen und vielen, die sich diesbezüglich schon Gedanken gemacht haben –, daß man wahrscheinlich in der Struktur und im System etwas ändern muß, um wirklich hier mehr marktfähige Dynamik hineinzubringen. (Beifall des Abg. Morak. )

Ich möchte aber durchaus honorieren, daß in diesem Bereich vieles geschehen ist. Ich habe mir das ausheben lassen: Es sind sehr viele organisatorische Maßnahmen gesetzt worden. Es sind Planstellen, Mehrdienstleistungen eingespart worden, Presse und Information zusammengelegt worden, es kam zu einer Verkleinerung des Personalstandes der zentralen Hauswerkstätten.

Im Bereich des Kostümwerkstätten wurde ein neues Planungssystem eingeführt. Es wurde der Nutzungsgrad des Kostümfundus maßgeblich erhöht. Die Anzahl der Bediensteten des Publikumsdienstes wurde gesenkt, es wurden Garderobengebühren eingeführt. Es wurde die Innenreinigung verbessert, es gab Verbesserungen bei der Bühnentechnik, es wurde eine zentrale Controllingstelle eingeführt.

Viele Schritte wurden getätigt, bis hin zur Entwicklung eines Palettensystems für die Lagerung und den Transport von Kulissen, das in Auftrag gegeben wurde. (Ruf bei den Freiheitlichen: Hört, hört!) Das sind lauter Schritte, die man honorieren muß und die sehr positiv sind, die aber eigentlich darstellen, daß das nur bis zu einer bestimmten Grenze, in einem bestimmten Bereich möglich ist, und dann muß man sich wirklich überlegen, wie man das gesetzte Ziel im Endeffekt auch wirklich erreichen kann.


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